Dr. Angelus (Eduard) Steinwender OFM

Angelus (Eduard) Steinwender

Personalia

Ordensname:

Angelus, OFM

Geboren:

14. März 1895, Maria Lankowitz

Gestorben:

15. April 1945, Stein/Donau

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 06.07.1943 - 15.04.1945, Ermordet am 15.04.1945

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich

Lebenslauf

Eduard Steinwender wird als Sohn eines Bergarbeiters in Maria Lankowitz in der Steiermark geboren. 1913 tritt er als Gymnasiast in den Franziskanerorden ein und wird 1920 zum Priester geweiht. Er nimmt den Ordensnamen Angelus an. Neben seiner pastoralen Tätigkeit inskribiert er Theologie an der Universität Graz. Dort promoviert er 1924. Ab 1928 wirkt Angelus Steinwender als Leiter der Franziskanerklöster in Graz, St. Pölten und danach in Wien. 1939 erfolgt seine provisorische Bestellung zum Provinzial der Wiener Franziskaner.

Als Mitglied der Vaterländischen Front ist er entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Im Zeitpunkt seiner späteren Verhaftung durch die Gestapo waren bereits zwei Verfahren gegen ihn anhängig.

Im Herbst 1941 tritt Eduard Pumpernig an Angelus Steinwender, als Provinzial des Franziskanerklosters in Wien, heran und bittet ihn, der AFÖ bei der Vervielfältigung von Flugzettel zu helfen. Angelus Steinwender tut dies und stellt den klostereigenen Abziehapparat zur Verfügung. Er liest auch Druckschriften Korrektur und stellt seine Schreibmaschine zur Verfügung.

Am 6. Juli 1943 wird Pater Angelus Steinwender im Wiener Franziskanerkloster von der Gestapo verhaftet. Über ein Jahr verbringt er in der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Rossau in Wien. Der Prozess gegen Angelus Steinwender und zwölf weitere Mitglieder der AFÖ hätte am 20. Juli 1944 stattfinden sollen, doch das Attentat auf Adolf Hitler am selben Tag ist ausschlaggebend, dass die Verhandlung auf den 11. August 1944 verschoben wird. Er wird zum Tode verurteilt. Gnadengesuche von Kardinal Theodor Innitzer bleiben ungehört.

Bis April 1945 sitzt Angelus Steinwender in der Todeszelle des Wiener Gerichtsgebäudes. Als sich die Rote Armee nur noch wenige Kilometer vor Wien befindet, wird er und 45 weitere zum Tod verurteilte Gefangene in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1945 auf einen Todesmarsch über Stockerau und Maissau nach Krems geschickt, wo die Gruppe am 9. April 1945 im Gefängnis Stein an der Donau eintrifft. Sechs Tage später, am 15. April 1945, verfügt die SS, alle Gefangenen zu exekutieren, darunter auch Pater Angelus Steinwender.

Angelus Steinwender ist am Friedhof in Stein/Donau begraben.

Orte

Ehrung:

Gedenktafel (Eisenstadt)

Quellen

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW); www.franziskaner.at; Photo: KPV

Angelus Steinwender OFM

Priester
* 14. März 1895
Maria Lankowitz
† 15. Apr. 1945
Stein/Donau
Haft, Ermordet