Hauptmann Lothar Haas

Personalia

Geboren:

23. März 1892, Zell bei Kufstein

Gestorben:

14. Februar 1940, KZ Mauthausen

Beruf:

Soldat und Angestellter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Mauthausen 27.09.1939 - 14.02.1940,
Ermordet am 14.02.1940

KZ-Nummer:

13806

Ehrungen:

Bronzene Militärverdienstmedaille

Silberne Militärverdienstmedaille

Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern

Karl Truppenkreuz

Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich

Lebenslauf

Lothar Haas kommt in Zell bei Kufstein in Tirol als ehelicher Sohn des städtischen Beamten Josef Haas und seiner Gattin Anna, geborene Haslinger, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Kollegium Kalksburg und das Stiftsgymnasium St. Paul, wo er 1912 maturiert.

Danach wechselt Lothar Haas am 21. September 1912 an die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, wo er am 15. Oktober 1914 als Leutnant ausmustert und dem k.k. Landwehr Infanterieregiment Nr. 20 'Stanislau' zugeteilt wird. Er nimmt an Schlachten im Osten und an der Isonzo-Front teil. Am 1. Juli 1915 wird er zum Oberleutnant befördert. Am 10. März 1917 wird er zum Schützenregiment Nr. 21 versetzt. Dort nimmt er am Vormarsch nach Venetien, an der Piave-Front und an den Kämpfen bei Asiago teil.

In Freiheit erlebt Lothar Haas die Niederlage Österreich-Ungarns, die Zerschlagung der Doppelmonarchie und die Vertreibung der Habsburger. Er scheidet als Hauptmann aus dem österreichischen Bundesheer am 25. Jänner 1921 aus. Der überzeugte Österreicher, der weiterhin die Treue zu Otto von Habsburg hält, also Legitimist ist, arbeitet von 1922 bis 1924 im Bankdienst in Innsburck, 1925 bis 1926 als Vertreter der österreichischen Handelskammer in Warschau in Polen und zwischen 1927 und 1930 beim Wiener Lederindustrieverband.

Lothar Haas engagiert sich beim niederösterreichischen Heimatschutz und übernimmt am 12. Feburar 1934 das Kommando über die 2. n.ö. Grenzschutz-Kompanie in Marchegg.

1937 wird Lothar Haas in der Frontmiliz unter Gruppenkommandant Richard Gredler-Oxenbauer aktiv. Dort wird er Bezirksmilitärkommandant im Bezirk Hollabrunn. Die Frontmiliz ist ein Zusammenschluss mehrerer Wehrverbände, die nachdem sie zuerst der Vaterländischen Fronteingegliedert ist, später dem Bundesministerium für Landesverteidigung unterstellt wird. 1938 wird er Bezirksmilitärkommandant im Bezirk Mistelbach.

Am 12. März 1938 muss der patriotische Österreicher erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Noch am Tag der Besetzung Österreichs wird Lothar Haas von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Als nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen das KZ Dachau kurzfristig für die SS geräumt werden muss, erfolgt seine Überstellung in das KZ Mauthausen am 27. September 1939. Dort wird er am 14. Februar 1940 ermordet. Seine offizielle Todesursache lautet: 'Allgemeine Entkräftung bei chronischem Darmkatarrh, Herz- und Kreislaufschwäche'. Im Zeitpunkt seines Todes ist er 47 Jahre alt.

Karteikarte von Lothar Haas aus dem KZ Dachau
Photo von de Karteikarte von Lothar Haas aus dem KZ Dachau
Bild: Arolsen Archives

Orte

Wohnort:

Skallgasse 14 (Klosterneuburg)

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Sterbeort:

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Arolsen Archives

Matricula Online

Lothar Haas

Soldat und Angestellter
* 23. März 1892
Zell bei Kufstein
† 14. Februar 1940
KZ Mauthausen
Haft, KZ Dachau, KZ Mauthausen, Ermordet