Dr. Sylvester Hofbauer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 (einige Tage),
Suspendierung 12.03.1938,
Entlassung 31.03.1939,
Haft 17.11.1941 (drei Wochen)
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Sylvester Hofbauer besucht das Stiftsgymnasium in Melk und maturiert hier 1922. Dann beginnt er das Lehramtsstudium an der Philosophischen Fakultät der Universität in Wien und tritt 1922 der Studentenverbindung Kürnberg bei. Nach seiner Promotion wird er Mittelschullehrer und Konviktsleiter in Hollabrunn.
In den 1930ern tritt er offen gegen den Nationalsozialismus auf. Als Mittelschullehrer erlebt er die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich am 12. März 1938. Noch in der Nacht des Einmarsches wird er um 12 Uhr Mitternachts in seiner Wohnung verhaftet und mehrerer Tage festgehalten. Darüber hinaus wird er sofort vom Dienst suspendiert (offiziell Mitgeteilt wird dies erst am 4. Mai 1938) und mit 31. März 1939 durch Zwangspensionierung entlassen.
Als Angestellter eines Privatbetriebs verdient er dann seinen Lebensunterhalt bis zur Einberufung zur Wehrmacht am 8. Mai 1941.
Am 17. November 1941 wird er abermals verhaftet und wegen Zersetzung der Wehrkraft, des Verdachts staatsfeindlicher Umtriebe und der Verweigerung des Hitlergrußes angeklagt. Nachdem der Prozess vor dem Militärgericht aus Mangel an Beweisen niedergeschlagen wird, kommt er drei Wochen später wieder frei.
Als Wehrmachtssoldat erlebt er am 8. Mai 1945 als Obergefreiter des Landesschützenbatl. 893 die Befreiung Österreichs.
Nach dem Krieg wird er von 1945–1968 zum Direktor des Bundesrealgymnasiums in Amstetten bestellt. Er engagiert sich in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. Als Direktor geht er in den Ruhestand und verstirbt in Amstetten ledig und kinderlos im 77. Lebensjahr.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 338.
Landesarchiv NÖ