Dr. h.c. Friedrich Wilhelm (Fritz) Eckert

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Fritz Eckert
Bild: WStLA

Personalia

Geboren:

18. April 1911, Wien

Gestorben:

18. August 1980, Wien

Beruf:

Kaufmann, Generalsekretär und Bundesrat

Verfolgung:

Haft 16.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 13.03.1939,
Haft 13.12.1944 - 05.04.1945

KZ-Nummer:

1686

Ehrungen:

Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich

Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse

Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien

Goldenes Komturkreuz von Wien, Niederösterreich und Burgenland

Großkreuz des Silvesterordens

Komtur mit Stern des Päpstlichen St. Gregoriusordens

Großkreuz des Malteserordens mit Schulterband und Stern

Päpstlicher Geheimkämmerer

Offizierskreuz der französischen Ehrenlegion

Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

Bayerischer Verdienstorden

Komturkreuz des Königlich-griechischen Ordens

Ehrenzeichen der Universität Wien

Ernennung zum Professor

Ehrendoktorat Dr. h.c. der Universität Pittsburgh (USA)

Goldenes Komturkreuz der Universität Wien

Ernennung zum Kommerzialrat

Ehrenbürger von Purkersdorf

Mitgliedschaften

K.Ö.H.V. Amelungia Wien, K.Ö.H.V. Pannonia Wien, K.Ö.M.V. Arminia Klosterneuburg, K.Ö.St.V. Kreuzenstein Wien, K.Ö.St.V. Vindobona I Wien, K.Ö.St.V. Bamberg Feldkirchen, K.Ö.St.V. Mercuria Oberwart, Reichsbund für Jugend und Sport, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Friedrich Eckert, genannt „Fritz“, kommt in Wien als ehelicher Sohn des Marktkommissärs Karl Eckert und Emilie, geborene Nigrin, zur Welt.

Nach dem Besuch der Volksschule und der Unterstufe besucht der die Handelsakademie und erlernt den Kaufmannsberuf. Daneben engagiert er sich in verschiedenen katholischen Organisationen, insbesondere beim Reichsbund für Jungend und Sport und in der Kolpingbewegung, später auch ab 1933 in der Vaterländischen Front, wo er zum geschäftsführenden Landessekretär der Vaterländischen Front in Wien avanciert. In dieser Funktion ist er an maßgeblicher Stelle in der Bekämpfung des Nationalsozialismus in Wien.

Am 12. März 1938 muss Fritz Eckert, trotz seines intensiven Kampfes, erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Am 16. März 1938 wird er von der Gestapo wegen seines unbeugsamen Eintretens für ein freies und unabhängiges Österreich verhaftet und mit dem ersten Transport, dem sogenannten Prominententransport, am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert, von wo er lt. Dachau Concentration Camp Records am 13. März 1939 entlassen wird. Anschließend organisiert er für andere NS-Bedrängte Hilfsaktionen, vor allem für Priester und Ordensleute. Am 13. Dezember 1944 wird er, wie sein Traupriester Kaplan Heinrich Maier, neuerlich verhaftet und als Untersuchungshäftling ins Landesgericht Wien überstellt.

Vom 15. Februar 1945 bis Kriegsende ist er im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Pichlarn inhaftiert. Vom Volksgerichtshof wird er wegen Beihilfe zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung angeklagt, der Hinrichtung entgeht er im April 1945 nur durch die Befreiung Wiens.

Nach dem Krieg ist er Mitbegründer der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Am 6. April 1946 wird ihm die Ehrenmitgliedschaft bei der Studentenverbindung Amelungia verliehen. Der Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes und spätere Bundeskanzler Julius Raab beruft Fritz Eckert zu seinem Generalsekretär, ein Amt, das er bis 1971 ausübt.

Von 1949–1973 ist er ununterbrochen Mitglied des Bundesrates, wird in dieser Zeit auch Vorsitzender-Stellvertreter des Bundesratspräsidiums und Fraktionsführer der Bundesratsmitglieder seiner Partei. Er verstirbt mit 69 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Atzgersdorf.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 58/59.

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Eckert_(Politiker,_1911)

Friedrich Eckert

Kaufmann, Generalsekretär und Bundesrat
* 18. April 1911
Wien
† 18. August 1980
Wien
Haft, KZ Dachau