Dr. Anton Thir
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 14.03.1938 - 16.07.1938,
Berufsverbot 1938,
Haft 22.12.1939 - 07.06.1940
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach der Absolvierung des Gymnasiums studiert Anton Thir ab 1895 an der Theologischen Fakultät der Universität Graz (abs. theol. 1899; Dr. theol. 1907) und wird 1899 zum Priester geweiht. Danach geht er als Kaplan nach Leoben und Graz. Sein besonderes Anliegen ist die Arbeiterseelsorge.
1917 wird er Stadtpfarrer von Leoben-Waasen. Dort betätigt er sich auch politisch und wird 1919 in den Leobener Gemeinderat gewählt, dem er bis 1930 angehört, zuletzt als Finanzreferent. In dieser Zeit wird er zum Ehrenmitglied der Mittelschulverbindung Lützow Leoben und der Studentenverbindung Glückauf Leoben ernannt.
1930 wird er zum infulierten Propst-, Haupt- und Stadtpfarrer in Bruck/Mur ernannt. 1931 gründet er eine Klerussammelstelle für Arbeitslose. Ende Juni 1934 nimmt er die Einsegnung des bei einem Bombenattentat der Nazi getöteten Kapfenberger Kaplans Franz Eibel vor, zu dem auch der spätere Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg erscheint. 1934 wird er zum Mitglied des Bundeskulturrats ernannt, dem er vom 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 angehört und der ihn am 29. November in den Bundestag wählt. Dort ist er Obmann der Priestersektion.
Nach dem Anschluss wird Anton Thir am 14. März 1938 verhaftet und wurde zur Straßenreinigung in Bruck/Mur gezwungen. Am 16. Juli 1938 wird er entlassen, und die Weiterführung der Tätigkeit als Pfarrer in Bruck wird ihm untersagt, so dass er im November auf die Pfarre resigniert. Am 22. Dezember 1939 wird er wegen angeblicher Veruntreuung von Kirchengeldern zu sieben Monaten Kerker verurteilt, jedoch wurde er am 7. Juni 1940 in einer Berufungsverhandlung vor dem Reichsgericht Leipzig freigesprochen.
Danach ist Anton Thir Wallfahrtsseelsorger in Maria Straßengel (nördlich von Graz) und ab Juli 1942 Aushilfsseelsorger in Kindberg. 1947 wird er zum Ehrendomherrn des Domkapitels von Graz-Seckau ernannt.
Er verstirbt wenige Jahre später in Kindberg.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 15.10.2022.