Pauline Drahos-Fleissig (geb. Aufrichtig)

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Pauline Drahos-Fleissig
Bild: WStLA

Personalia

Geboren:

11. Mai 1886, Wien

Gestorben:

17. August 1954, Wien

Beruf:

Klavierlehrerin

Verfolgung:

Emigration 21.10.1938,
Haft 16.05.1940 - 29.08.1944,

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Pauline Aufrichtig kommt in Wien als eheliche als Tochter von Siegmund Aufrichtig und Hermine, geborene Kahn, zur Welt. Über Kindheit und Jugend der jüdischen Pauline ist nichts bekannt.

1907 heiratet sie den akademischen katholischen Maler Adolf Drahos-Fleissig und wird Mutter der gemeinsamen Tochter Edith. Während ihr Ehemann ein bekannter Maler ist, arbeitet sie als Klavierlehrerin.

Ab 1933 engagieren sich Pauline Drahos-Fleissig und ihr Ehemann Adolf in der Vaterländischen Front und treten aktiv gegen die deutschen Okkupationspläne von Österreich auf.

Am 12. März 1938 muss das Ehepaar Drahos-Fleissig erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Pauline Drahos-Fliessig als 'Volljüdin' gilt. Auch für Adolf Drahos-Fleissig ist die Situation aufgrund seines anti-nationalsozialistischen Engagements vor der Besetzung Österreichs kritisch.

Aus diesem Grunde beschließen Pauline und Adolf Drahos-Fleissig, sowie Edith und ihr Ehemann Sigmund Weiss nach Uruguay zu emigrieren, da dort eine Schwester von Pauline Drahos-Fleissig wohnt.

Am 21. Oktober 1938 erreichen sie über die Niederlande Belgien, wo sie auf Ausreise-Visas nach Uruguay warten. Sie werden in Brüssel von einer jüdischen Emigrantenorganisation erhalten.

Am 10. Mai 1940 tritt die deutsche Wehrmacht zum Angriff auf Belgien, die Niederlande und Luxemburg an. Mit der Besetzung Brüssels am 16. Mai 1940 werden Pauline und Adolf Drahos-Fleissig verhaftet und in ein Lager in St. Cyprien-Argelés in Vichi-Frankreich deportiert. ihr Ehemann Adolf Drahos-Fleissig verstirbt dort aufgrund der Haftbedingungen am 13. August 1941. Pauline Drahos-Fleissig dürft in dem Lager bis zur Befreiung am 29. August 1944 gewesen sein.

Nach der Befreiung aus dem Lager zieht sie nach Montauban in Frankreich, wo sie die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April 1945 erlebt. 1947 zieht sie zurück in ihre Heimatstadt Wien, wo sie der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich beitritt.

Pauline Drahos-Fleissig verstirbt in Wien mit 68 Jahren in Wien und findet ihre letzte Ruhestätte am Wiener Zentralfriedhof.

Orte

Wohnort:

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

www.geni.com

www.aufrichtigs.com

Pauline Drahos-Fleissig

Klavierlehrerin
* 11. Mai 1886
Wien
† 17. August 1954
Wien
Emigration, Haft