Obstlt. Dr. Karl Grebenz
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1938 (6 Stunden), Haft 1939 (kurze Zeit), Haft 08.02.1943 - 07.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Grebenz wird in Höflein als Sohn eines Postenführers der Gendarmerie geboren. Er besucht die Volks-, Mittel- und Militärrealschule und im Anschluss die Militärakademie in Wiener Neustadt. Er schlägt eine Militärlaufbahn ein. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges ist er Major. Beim Versuch Pezemysl im Luftballon zu verlassen, gerät er in russische Kriegsgefangenschaft, wo er sich ein lebenslanges Magen-Darmleiden zuzieht.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft studiert er Jus an der Universität Wien und promoviert 1924. Er wird Polizeibeamter und geht schließlich unmittelbar vor der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich am 1. März 1938 in den Ruhestand.
Beim Einmarsch der Wehrmacht wird der überzeugte Legitimist und Gegner des Nationalsozialismus für sechs Stunden eingesperrt und nach dem Münchner Attentat auf Adolf Hitler ein weiteres Mal. Zu dieser Zeit wohnt er in Graz, wo ihn die dortige Polizei 1940 rät, er solle nach Wien übersiedeln.
Über Vinzenz Hauser und Karl Hans Karasek kommt Karl Grebenz in Kontakt mit Karl Wanner, der ihn Anfang 1942 in die Lamberti-Runde einführt, als diese bereits Teil der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) um den Pfarrer Anton Granig und den ehemaligen Landtagsabgeordneten Karl Krumpl ist. Er ist häufiger Gast und beteiligt sich rege an den Diskussionen über den Zusammenbruch des Dritten Reiches.
Als die AFÖ 1943 auffliegt, wird Karl Grebenz am 8. Februar 1943 verhaftet und in dem Prozess vor dem Volksgerichtshof am 15. August 1944 wegen „Nichtanzeige eines hochverräterischen Unternehmens“ zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Er bleibt bis Kriegsende in Haft und kommt am 7. April 1945 frei.
Nach dem Krieg übersiedelt Karl Grebenz 1947 nach Graz, wo er 1953 verstirbt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), Meldeamt Stadt Graz; Photo: DÖW