Sektionschef Dr. Robert Hecht

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Robert Hecht (DÖW)

Personalia

Geboren:

9. März 1881, Wien

Gestorben:

30. Mai 1938, KZ Dachau

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 30.05.1938,
In den Tod getrieben am 30.05.1938

KZ-Nummer:

13926

Ehrungen:

Großes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich

Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Lebenslauf

Robert Hecht wird in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. Er besucht die Volksschule und im Anschluss das Maximilians-Gymnasium in der Wasagasse (BG 9) im 9. Wiener Gemeindebezirk. Er maturiert dort 1900, konvertiert zum evangelischen Glauben und inskribert Jus an der Universität Wien, worin er 1905 promoviert.

Danach wird er Rechtspraktikant am Bezirksgericht in Wien-Leopoldstadt und wechselt dann als Richter nach Bad Ischl. 1914 zieht er als Leutnant in den Ersten Weltkrieg, wird jedoch bald darauf in die Militärgerichtsbarkeit versetzt. Im November 1919 rüstet er als Hauptmann-Auditor im Kriegsministerium ab. Er arbeitet jedoch weiterhin im Ministerium, leitet ab 1923 das Rechtsbüro und avanciert 1925 zum Sektionschef. Er ist Berater des langjährigen Heeresministers Carl Vaugoin. Ab 1932 berät er auch Bundeskanzler Engelbert Dollfuß. Es ist schließlich Robert Hecht, der empfiehlt, auf das Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz (KWEG) aus dem Jahr 1917 zurückzugreifen, um die Verantwortlichen am Zusammenbruch der Credit Anstalt anklagen zu können. Dieses Gesetz dient in der Folge zur Etablierung des autoritären Ständestaats und der Kanzlerdiktatur unter Engelbert Dollfuß und Kurt von Schuschnigg. Hecht arbeitet auch an der Verfassung 1934, am Bundesgesetz über die Vaterländische Front sowie am Bundesdienstpflichtgesetz mit. 1934 konvertiert er schließlich zum katholischen Glauben.

1936 wird er zum Leiter des Postsparkassenamtes bestellt. Die Nationalsozialisten nutzen die jüdische Abstammung von Robert Hecht um Kampagnen gegen den Ständestaat und die Vaterländische Front zu lancieren.

Sofort nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wird Hecht am 12. März 1938 verhaftet und mit dem ersten Transport, dem sogenannten Prominententransport, am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Bereits kurze Zeit später, am 30. Mai 1938 wird er von den Nationalsozialisten in den Tod getrieben und begeht Selbstmord.

Nationalsozialistisches antisemitisches Plakat zu Robert Hecht
Nationalsozialistisches antisemitisches Plakat zu Robert Hecht (DÖW)

Orte

Wohnort:

Sterbeort:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Austria Forum: Robert Hecht

Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Robert_Hecht

Robert Hecht

Beamter
* 9. März 1881
Wien
† 30. Mai 1938
KZ Dachau
Haft, KZ Dachau, In den Tod getrieben