Hofrat Univ.-Prof. Dr. Eduard Michael Karl Ludwig

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Eduard Ludwig (Wien Geschichte Wiki)

Personalia

Geboren:

9. Jänner 1883, Persenbeug

Gestorben:

26. Dezember 1967, Brunn bei Pitten

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 11.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02-04.1938 - 11.01.1939,
Haft 11.01.1939 - Mai 1942,
Entlassung 30.07.1938,
Gauverbot Mai 1942

KZ-Nummer:

13859

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Eduard Ludwig wird in Persenbeug als ehelicher Sohn des gleichnamigen Finanzbeamten Eduard Ludwig und Marie, geborene Irgötzmüller, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums inskribert er Jus an der Universität Wien. Nach seiner Promotion zum Dr.iur. 1908 arbeitet er zwischen 1908 und 1914 als politischer Berater des ‚Deutschen Volksblatts‘. 1910 tritt er den Dienst im literarischen Büro des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten an. Zwischen 1918 und 1920 ist er vorübergehend in der Presseabteilung der Staatskanzlei, 1921 wird er Leiter des Bundespressedienstes. 1924 wird er ao. Gesandter und ist kurzfristig bevollmächtigter Minister.

Bis 1927 fungiert er als Experte des Völkerbunds in Pressefragen, 1934 wird er mit der Schaffung einer Pressekammer betraut und 1936 zu deren Leiter bestellt. Als Leiter der Pressekammer muss er die Leitungsfunktion des Bundespressedienstes zurücklegen. Sein Nachfolger wird Walter Adam.

Eduard Ludwig ist an der Gründung der Tonfilmgesellschaft ‚Die österreichische Woche‘ sowie an der Reorganisation der RAVAG (Radio Verkehrs AG) und der Wiener Zeitung beteiligt. 1935 regt er die Errichtung eines zeitungswissenschaftlichen Instituts an. 1936 bis 1938 ist er Mitglied des Staatsrats und 1937 bis 1938 Mitglied des Bundestags.

Der überzeugte Gegner des Nationalsozialismus und Kämpfer für ein freies und unabhängiges Österreich wird noch in der Nacht des Einmarsches der Deutschen Wehrmacht in Österreich vom 11. März 1938 auf den 12. März 1938 verhaftet. Am 2. April 1938 wird er mit dem sogenannten ‚Prominententransport‘ in das KZ Dachau deportiert.

Am 11. Jänner 1939 wird er aus dem Konzentrationslager entlassen, nach Wien überstellt und dort von der Gestapo abermals verhaftet. Ihm soll der Prozess wegen Amtsmißbrauchs gemacht werden. Im Mai 1942 wird er davon freigesprochen, entlassen und erhält Gauverbot. Er muss nach Brandenburg an der Havel ziehen und sich drei Mal wöchentlich bei der Polizei melden.

Erst Ende 1943 darf er wieder nach Wien heimkehren und knüpft dort sofort Kontakt zu Widerstandsgruppen. In Wien erlebt er die Befreiung Österreichs von Hitler-Deutschland.

Unmittelbar nach Kriegsende tritt Eduard Ludwig der ÖVP bei und ist zwischen Dezember 1945 und März 1953 Mitglied des Nationalrats. 1945 wird er zusätzlich Mitglied des Rates der ‚Union Parlamentaire Européenne‘, 1946 Sektionschef im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten, ab 1949 ist er Vertreter des österreichischen Parlaments und ab 1953 der Bundesregierung beim Europarat und Vorsitzender des österreichischen parlamentarischen Rats der Europabewegung. Darüber hinaus engagiert er sich in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich.

Eduard Ludwig lehrt als Honorarprofessor für Zeitungswissenschaft an der Universität Wien, von 1946 bis 1959 ist er dort Leiter des Instituts für Zeitungswissenschaft. Er ist 1946 Gründer und Vorsitzender des ‚Verbandes der geistig Schaffenden Österreichs‘.

In diesen Funktionen geht Ludwig Erhard in den Ruhestand und verstirbt im 85. Lebensjahr in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Sievering.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Wien Geschichte Wiki unter www.geschichtewiki.wien.gv.at/Eduard_Ludwig#tab=Grunddaten

Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Ludwig_(Politiker)

Matricula Online

Eduard Ludwig

Beamter
* 9. Jän. 1883
Persenbeug
† 26. Dez. 1967
Brunn bei Pitten
Entlassung, Gauverbot, Haft, KZ Dachau