Franz Garsky

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Franz Garsky
Bild: DÖW

Personalia

Geboren:

30. Juni 1913, Prossnitz

Gestorben:

26. August 1992, Wien

Beruf:

Färber und Polizeibeamter

Verfolgung:

Haft 27.06.1941 - 28.04.1945

Mitgliedschaften

Kommunistische Partei Österreichs, Österreichische Volkspartei, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Franz Garsky kommt in Prossnitz in Mähren [heute: Prostějov in Tschechien] als ehelicher Sohn des Hilfsarbeiters Franz Garsky und seiner Gattin, der Hilfsarbeiterin Antonia, geborene Plhal, zur Welt. Im Alter von vier Jahren übersiedelt Franz Garsky mit seiner Familie nach Wien. Noch im gleichen Jahr verstirbt sein Vater. Nach der Niederlage der Doppelmonarchie, der Zerschlagung Österreich-Ungarns und der Vertreibung der Habsburger im Jahre 1918 bleibt die Familie in Wien, nimmt aber die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an.

Nach der Pflichtschule wird Franz Garsky Färber und arbeitet in unterschiedlichen Firmen. 1929 heiratet seine Mutter mit Josef Korynt, ein zweites Mal. In den 1930ern dürfte Franz Garsky zur Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) gestossen sein. Am 22. September 1937 wird er von österreichischen Grenzbehörden an der österreichisch-schweizerischen Grenze aufgegriffen. Er steht unter dem Verdacht, sich illegal nach Spanien begeben zu wollen, um an dem sozialistisch-kommunistischen Bürgerkrieg teilzunehmen. Er ist bis 19. Oktober 1937 in Haft. Bereits einen Tag nach seiner Haftentlassung wird er abermals, mit dem gleichen Ansinnen, an der Grenze aufgefasst und ist bis 28. Oktober 1937 in Haft. Als tschechoslowakischer Bürger wird ihm das Aufenthaltsrecht in Österreich entzogen.

In der Tschechoslowakei erlebt Franz Garsky den Untergang des freien und unabhängigen Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht. Er kehrt zurück nach Wien und arbeitet bei unterschiedlichen Firmen, bis er schließlich im September 1939 in der Wiener Seidenfabrik in Wien-Stadlau Arbeit findet. In weiterer Folge heiratet er und wird Vater eines Kindes.

Über den Kollegen Franz Vidlar stößt Franz Garsky im Sommer 1940 zu einer bereits im Jahre 1938 im Betrieb gegründeten Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), der neben Franz Vidlar auch Rudolf Buresch, Franz Bolzer, Karl Buchta, Johann Baumgartner, Josef Esih, Johann Lebloch, Josef Simperl, Josef Stasek, Otto Schulz und Rudolf Paar angehören. Sie zahlen Mitgliedsbeiträge, treffen sich im Geheimen und lesen und verbreiten kommunistische Druckwerke. Darüber hinaus fungiert Franz Garsky als Verbindungsmann zu einer Widerstandsgruppe im Werk Lobau.

Die Widerstandsgruppe wird enttarnt und Franz Garsky am 27. Juni 1941 von der Gestapo verhaftet. In einem Verfahren vor dem Oberlandesgericht Wien am 22. Oktober 1942 wird er zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Die Haft verbüßt er im Zuchthaus Straubing. Dort wird er am 28. April 1945 von der US-Army befreit.

Nach seiner Haftentlassung kehrt er zurück nach Wien nimmt er die österreichische Staatsbürgerschaft an, tritt in den Polizeidienst ein und wird Kriminal-Rayons-Inspektor. Politisch wendet er sich von der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) ab, und tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.

Als Polizeibeamter geht Franz Garsky in den Ruhestand und verstirbt mit 79 Jahren in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Kagran.

Orte

Wohnort:

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Archiv der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich (KPV)

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Franz Garsky

Färber und Polizeibeamter
* 30. Juni 1913
Prossnitz
† 26. August 1992
Wien
Haft