Paul Tomitschek CSsR

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 23.04.1938 - 30.04.1938,
Gauverbot 30.04.1938,
Predigtverbot 30.04.1938
Lebenslauf
Paul Tomischek [Anm.: sein Vater heißt noch Tomíček] kommt in Wienings nahe der niederösterreichischen Gemeinde Groß-Siegharts als eines von acht ehelichen Kindern des Lehrers Franz Tomíček und Karolina Henriette, geborene Petzold, zur Welt.
Als Paul Tomischek noch klein ist, übersiedelt die Familie nach Wien-Währing, wo er die Volksschule und die erste Klasse Gymnasium besucht. Danach wechselt er an das Knabenseminar nach Hollabrunn, wo er 1899 maturiert. Danach tritt er in die Kongregation des Heiligsten Erlösers (Redemptoristen) in Mautern ein. Seine Einkleidung hat er am 24. Oktober 1901 und seine Priesterweihe am 29. Juli 1908. Danach unterrichtet er Mathematik am Gymnasium Katzelsdorf.
1934 wechselt Paul Tomischek als Superior an das Redemptoristenkloster in Oberpullendorf. Dort muss er am 12. März 1938 den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs erleben.
Da die römisch-katholische Kirche in Österreich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber steht, werden viele katholische Institutionen nach der Besetzung Österreichs von den neuen Machthabern drangsaliert. Am Abend des 23. April 1938 findet im Redemptoristenkloster Oberpullendorf eine Hausdurchsuchung der Gestapo statt.
Meiner Aufforderung, sich schriftlich über diesbezüglichen Auftrag auszuweisen, wurde kein Gehör geschenkt, man berief sich einfach auf einen telefonischen Auftrag. Um eventuell größeres Unheil zu vermeiden, haben wir nachgegeben. Es wurde das Zimmer des P. Superior Tomischek eigenmächtig geöffnet, alles durchsucht und ihm dabei auch der Paß weggenommen und ein Brief des Bischofs von Temesvár.
Kurz zuvor am gleichen Tag war Paul Tomischek bereits von der Gestapo verhaftet worden. In einer Predigt hatte er auf ein Bild des Kulturkampfes gezeigt, in dem sich der Teufel lustig macht über Männer, welche glauben, die Kirche vernichten zu können. Die Nationalsozialisten bezogen dieses Predigt - wohl zurecht - auf sich.
Am 30. April 1938 wird Paul Tomischek aus der Haft entlassen, erhält aber Predigt- und Gauverbot. Er zeiht in das Redemptoristenkloster nach Innsbruck, Katzelsdorf und Puchheim, bevor er 1940 Pfarrprovisor in Franzen bei Zwettl in Niederösterreich wird. Dort erlebt er im Mai 1945 die Befreiung Österreichs.
Danach wird er Pfarrer in Eggenburg in schließlich in Wien-Hernals. Er verstibt in Wien mit 71 Jahren.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Archiv der Redemptoristen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (1979): Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934 - 1945. Eine Dokumentation (Wien). S. 136/137
