Rudolf Weninger

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Rudolf Weninger (Landesarchiv NÖ)

Personalia

Geboren:

9. September 1918, Wöllersdorf

Gestorben:

12. November 1997, Wiener Neustadt

Beruf:

Schlosser

Verfolgung:

Verletzung 14.04.1942,
Entlassung 1942,
Misshandlung durch die Gestapo 1942 und 1944

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Rudolf Weninger wird in Winzendorf geboren. Nach der Schulausbildung erlernt der das Schlosserhandwerk. 1940 heiratet Rudolf Weninger Antonia Posch und hat mir ihr einen gemeinsamen Sohn. Im gleichen Jahr tritt er bei der Reichsbahn als Schlosser seinen Dienst an.

Am 3. April 1942 wird Rudolf Weninger zur Wehrmacht eingezogen und als Reichsbahnbediensteter nach Oppeln in Schlesien versetzt um dort beschädigte Lokomotiven zu bergen und instandzusetzen. Als er am 14. April 1942 in seiner Unterkunft einen privaten Revolver putzt, löst sich durch unachtsames Hantieren ein Schuss und verletzt ihn am linken Oberschenkel. Er wird sofort vom Kasernenkommandanten verhört. Seitens der Wehrmacht wird dies als Selbstverstümmelung und dadurch als Sabotage gewertet. Zwar wird er in das Lazarett eingeliefert, jedoch aufgrund des Verdachts der Selbstverstümmelung unzureichend behandelt.

Rudolf Weninger erfährt, dass die Gestapo gegen ihn wegen Selbstverstümmelung und Sabotage ermittelt. Aus Angst vor Repressalien flieht er am 25. April 1942, mit Hilfe seines Vaters, aus dem Krankenhaus in Oppeln in seinen Heimatort Bad Fischau.

Er meidet das Spital und läßt sich vom Gemeindearzt behandeln. Dennoch wird er in Wiener Neustadt als Schwerverletzter von der Gestapo einvernommen und schwer mißhandelt. Dadurch verschlechtert sich sein Gesundheitszustand zusehends und er muss am 27. Mai 1942 ins Spital. Am 22. Juli 1942 verlässt er das Spital, wird danach aus der Reichsbahn entlassen und als Invalide eingestuft.

Der Gestapo verhört und misshandelt ihn im Jahre 1944 einige weitere Male wegen Feindbegünstigung durch Selbstverstümmelung. Zwar kann ihm der Vorwurf aufgrund von Zeugenaussagen nicht nachgewiesen werden, er wird jedoch unter politische Aufsicht gestellt. Es wird, trotz seiner Verletzung, dazu verpflichtet in Winzendorf zu arbeiten.

In Winzendorf erlebt Rudolf Weninger die Befreiung Österreichs. Er tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Nachdem seine Invaliditätspension sehr gering ist, verdingt er sich ein Zusatzeinkommen als Strumpfreparierer. Von den Verletzungen kann sich Rudolf Weninger niemals erholen, weshalb er 1966 endgültig in die Invaliditätspension geht. Er verstirbt 1997, zweieinhalb Monate nach seiner Ehefrau, in Wiener Neustadt.

Orte

Wohnort:

Winzerstraße 270 (Winzendorf)

Quellen

Landesarchiv NÖ

Rudolf Weninger

Schlosser
* 9. Sep. 1918
Wöllersdorf
† 12. Nov. 1997
Wiener Neustadt
Entlassung, Misshandlung