Dr. Bernhard Magnus Birk

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Bernhard Birk (WStLA)

Personalia

Geboren:

7. September 1900, Dunningen

Gestorben:

8. November 1953, Wien

Beruf:

Redakteur

Verfolgung:

Haft 19.04.1938 - 17.06.1938,
KZ Dachau 17.06.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 04.01.1941

KZ-Nummer:

16347

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Austria Wien, A.V. Cheruskia Tübingen, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Bernhard Magnus Birk kommt in Dunningen in Württemberg als Sohn von Peter Birk und Lina, geborene Mauch, zur Welt. Nach der Matura geht er zum Studium der Philosophie nach Tübingen und wird 1920 bei der Studentenverbindung Cheruskia aufgenommen. Nach der Promotion zum Dr. phil. beginnt er zunächst als Studienreferendar seine Laufbahn als Gymnasiallehrer. 1930 wechselt er dann nach Wien auf die Stelle eines Redakteurs bei der Zeitschrift 'Schönere Zukunft' und später beim 'Neuigkeits-Weltblatt'. Hier nimmt er in dieser Eigenschaft auch eindeutig zu innen- und außenpolitischen Vorgängen Stellung. Nach der 'Abschaltung' des Österreichischen CV und der Gründung des ÖCV 1933 wird er von der Studentenverbindung Austria Wien übernommen.

[Anm.: Unter 'Abschaltung' der damals in Österreich befindlichen CV Verbindungen versteht man das Verlassen aller in Österreich befindlichen Mitgliedsverbindungen des Cartellverbands und die Gründung eines eigenen österreichischen Dachverbands, dem 'Österreichischen Cartellverband' (ÖCV). Dies war notwendig geworden, nachdem die in Deutschland befindlichen Verbindungen under dem Druck des Nationalsozialismus gleichgeschaltet wurden. Der ÖCV verstand sich von seiner Gründung an, als Kampfverband gegen den Nationalsozialismus.]

Nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich beginnt auch seine Verfolgung als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Er wird am 19. April 1938 verhaftet und am 17. Juni 1938 in das KZ Dachau gebracht. In der Strafkompanie des KZ ist er hier auch Leidensgefährte von Leopold Figl, Felix Herdes, Fritz Bock und Richard Schmitz. Von dort wird er in das KZ Flossenbürg überstellt. Die weitere politische Haft muss er dann bis zum 4. Jänner 1941 wieder im KZ Dachau verbringen. Nach seiner Haftentlassung geht er nach Wien zurück. Hier steht er unter Polizeiaufsicht und kann nur kärglich seinen Unterhalt verdienen.

Dr. Birk gehörte seit 1923 zu den Leuten, die den Nationalsozialismus in Wort und Schrift bekämpften. Er kam wegen seiner antinazistischen Haltung in Schutzhaft, da er als Redakteur und Mitarbeiter in- und ausländischer Zeitungen bis zu seiner Verhaftung gegen den Nationalsozialismus arbeitete.

Aus dem Entlassungsschein des KZ Dachau vom 4. Jänner 1941

In Wien erlebt er die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Nach dem Kriegsende ist er als Redakteur bei der ‘Wiener Zeitung’ tätig und tritt der neugegründetes Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. 1946 heiratet er die Krankenschwester Anna Maria Brylka. Als Redakteur verstirbt er mit 53 Jahren in Wien.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 34.

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Bernhard Birk

Redakteur
* 7. September 1900
Dunningen
† 8. November 1953
Wien
Haft, KZ Dachau, KZ Flossenbürg