Gisela Erdös (geb. Messinger)
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Deportiert am 19.10.1941,
Ermordet nach dem 19.10.1941
Lebenslauf
Gisela Messinger kommt in Zombor [Sobor] in der Provinz Vojvodina im heutigen Serbien in einer jüdischen Familie zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts erhalten geblieben. Später heiratet sie den Sohn des jüdischen Fabrikanten Ignaz Erdös, Geza Erdös. Geza Erdös Vater betreibt die 'Wiener Königs Bäckerhefe Fabrik Ignaz Erdös u. Bruder'. Die Ehe bleibt kinderlos.
Am 12. März 1938 muss sie erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Gisela Erdös und Geza Erdös als 'Volljuden’ gelten.
Die nationalsozialistischen deutschen Behörden zwingen Gisela und Geza Erdös einen jüdischen Kriegsinvaliden und seine Ehefrau in ihre Wohnung aufzunehmen. Dadurch werden sie jedoch nicht ihrer Wohnung verwiesen.
Nachdem Geza Erdös' Schwester in Budapest lebt, bereiten Gisela und Geza Erdös ihre Flucht nach Budapest vor. Geza frischt dazu seine Kenntnisse der ungarischen Sprache auf. 1939 versuchen sie ein per Schiff nach Ungarn auszureisen. Der Schiffskapitän verwehrt ihnen jedoch die Einreise nach Ungarn. Auch der Versuch per Auto nach Ungarn zu flüchten wird an der Grenzstation in Kittsee gestoppt und sie werden wieder nach Wien zurückgeschickt.
Am 14. Juni 1941 reist Geza Erdös, diesmal alleine, illegal per Zug nach Budapest, nachdem er über keinen gültigen Reisepass mehr verfügt. Gisela bleibt zurück in Wien. Sie wird am 19. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und nach dem 19. Oktober 1941 ermordet. Ein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
www.geni.com
