Oberstudienrat Otto (Josef) Pinzenöhler OFMConv

Otto (Josef) Pinzenöhler

Personalia

Ordensname:

Otto, OFMConv

Geboren:

8. Dezember 1909, Wien

Gestorben:

7. April 1991, Wien

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 18.04.1939 - 16.12.1943

Mitgliedschaften

Ö.k.St.V. Greifenstein Wien, K.Ö.L. Starhemberg Wien, Akademisches Corps Ottonen, Gruppe Hebra, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands

Lebenslauf

Josef Pinzenöhler wird in Wien geboren. Nach der Volks- und Hauptschule erlernt er zuerst das Buchdruckerhandwerk. Im Alter von 18 Jahren, im Jahre 1927, beginnt er das Gymnasium nachzuholen und maturiert 1933.

Danach tritt er dem Orden der Minoriten, OFM Conv. bei, nimmt den Ordensnamen Otto an und inskribiert 1933 Theologie an der Universität Wien. In dieser Zeit wird er in der Studentenverbindung Akademisches Corps Ottonen aktiv.

Als Student erlebt er den Untergang Österreichs mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1938. Bald danach schließt sich der entschiedene Gegner des Nationalsozialismus und überzeugte Österreicher der legitimistischen Widerstandsgruppe um Wilhelm Hebra und Franz Zeller an. Er produziert als gelernter Buchdrucker auch aktiv Flugblätter an. Die Gruppe trifft sich im Minoritenkonvent in der Alserstraße, Wien VIII, wo Diskussionen geführt und Flugzettel-Streuaktionen vorbereitet werden. Durch den eingeschleusten Spitzel, den ehem. Polizeibeamten Franz Paiha, fliegt die Gruppe 1939 auf.

Josef Pinzenöhler wird am 18. April 1939 gemeinsam mit dem Medizinstudenten Karl von Portele festgenommen. Am 15. November 1943 verurteilt ihn der Volksgerichtshof „wegen Vorbereitung zum Hochverrat“ zu vier Jahren Zuchthaus.

Nach der Haftentlassung am 16. Dezember 1943 wird er am 30. April 1944 in Wien zum Priester geweiht und dient als Kaplan in der Pfarre Alser Vorstadt.

In dieser Funktion erlebt er auch die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Unmittelbar danach nimmt er wieder sein Theologiestudium auf und absoviert dies 1949. 1952 wird er Kaplan und Lehrer in Berndorf und ab 1956 Lehrer am BRG Wien II. 1963 geht Josef Pinzenöhler schließlich in den Ruhestand.

Josef Pinzenöhler ist darüberhinaus in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich und der Vertriebenenseelsorge tätig. Im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) ist er langjähriges Vorstandsmitglied, später Vizepräsident. Er ist zusätzlich Ehrenmitglied der Mittelschulverbindung Greifenstein Wien und der Studentenverbindung Starhemberg.

Josef Pinzenöhler verstirbt im 82. Lebensjahr 1991 in Wien.

Orte

Wirkungsstätte:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 456.; Quelle: ÖVfStg

Dokumenationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW)

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Otto Pinzenöhler OFMConv

Priester
* 8. Dez. 1909
Wien
† 7. Apr. 1991
Wien
Haft