Theobald (Josef Karl) Weber CanReg

Photo von Theobald Weber
Theobald Weber (Landesarchiv NÖ)

Personalia

Ordensname:

Theobald, CanReg

Geboren:

12. August 1908, Heuberg

Gestorben:

4. Jänner 1984, St. Pölten

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 16.01.1945 - 01.03.1945,
KZ Mauthausen 01.03.1945 - 05.05.1945

Mitgliedschaften

Österreichische Freiheitsfront/Gruppe Moosbierbaum, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Josef Karl Weber kommt in Heuberg bei Pyhra bei St. Pölten in Niederösterreich als Sohn von des Gasthausbesitzers Josef Weber und Theresia, geborene Woisetschläger, zur Welt. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.

Am 23. August 1931 tritt er in das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg ein und nimmt den Ordensnamen Theobald an. 1935 gelobt er seine ewige Profess und wird 1936 zum Priester geweiht. 1937 wird Theobald Weber Kooperator [heute: Kaplan] in Sitzenberg-Reidling.

Als Kaplan in Sitzenberg-Reidling erlebt er den Untergang des freien und unabhängigen Österreich, als am 12. März 1938 die deutsche Wehrmacht einmarschiert. 1939 wird er Pfarrprovisor und 1941 schließlich Pfarrer dieser Gemeinde.

Der Gegner des Nationalsozialismus engagiert sich ab 1944 in der Widerstandsgruppe Österreichische Freiheitsfront/Gruppe Moosbierbaum. Er nimmt an geheimen Versammlungen teil, stellt seine Schreibmaschine für die Produktion von Schriften zur Verfügung und fungiert als Verbindungsmann zur Widerstandsbewegung in der Flugzeugfabrik in Traismauer um Karl Tittinger.

Herr Pfarrer Theobald Weber war aktives Mitglied der Widerstandsbewegung Gruppe Reidling - Moosbierbaum, und arbeitete hauptsächlich als Verbindungsmann zwischen unserer Gruppe und der des Ing. Tittinger (Traismauer). Pfarrer Th.Weber war mit mir im KZ Mauthausen.

Der Widerstandskämpfer Josef Scherhaufen über Theobald Weber

Durch den Verrat des eingeschleusten Gestapo-Spitzels Walter Ehart fliegt die Widerstandsgruppe auf und über 200 Personen, bestehend aus ausländischen Zwangsarbeitern, Einwohnern der umliegenden Dörfern und Gemeinden, politischen Häftlingen (Christlichsoziale, Sozialdemokraten und Kommunisten) werden verhaftet.

Am 16. Jänner 1945 wird Theobald Weber verhaftet und am 1. März 1945 in das KZ Mauthausen deportiert. Ein Magenleiden, an welchem er bereits vor seiner Verhaftung leidet, verschlimmert sich durch die Haft. Im KZ Mauthausen wird er schließlich am 5. Mai 1945, kurz vor der Kapitulation des Dritten Reiches, von US-Truppen befreit.

Nach der Wiedererrichtung Österreichs 1945 kehrt Theobald Weber in seine Pfarre Sitzenberg-Reidling zurück. Er tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. 1955 wird er Pfarrer in Brunn im Felde, wo er Anfang September 1978 in Pension geht. Danach lebt er zuerst im Stift Herzogenburg, bis sein Gesundheitszustand sich 1980 derart verschlechtert, dass er in das Pflegeheim Elisabethheim in St. Pölten verlegt werden muss.

Dort verstirbt er mit 75 Jahren. Er findet seine letzte Ruhestätte am Ordensfriedhof im Stift Herzogenburg.

Quellen

Landesarchiv NÖ

Ordensarchiv Stift Herzogenburg

Matricula Online

Theobald Weber CanReg

Priester
* 12. August 1908
Heuberg
† 4. Jänner 1984
St. Pölten
Haft, KZ Mauthausen