Hofrat Mag. Ulrich Sattler

Hofrag Magister Ulrich Sattler
HR Mag. Ulrich Sattler (ÖVfStg)

Personalia

Geboren:

9. Juli 1903, Illmitz

Gestorben:

5. September 1982, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Flucht 1938,
Haft Ende März 1938 - Juni 1938,
Entlassung 1938,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)

Mitgliedschaften

K.a.V. Austro-Peisonia Wien, K.Ö.St.V. Kürnberg Wien, K.Ö.St.V. Arminia Mattersburg, K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt, K.Ö.St.V. Ostaricia Wien, K.Ö.St.V. Asciburgia Oberschützen, Österreichische Freiheitsbewegungen

Lebenslauf

Der Bauernsohn Ulrich Sattler besucht das Gymnasium in Györ (Raab), wo er im Jahr des Anschlusses des Burgenlandes an Österreich maturiert. Anschließend studiert er in Wien Rechtswissenschaft und tritt 1922 der Studentenverbindung Kürnberg in Wien bei. Ganz vom Farbstudententurn begeistert, gründet er, der in Wien mit der Mittelschulverbindung Ostaricia in Kontakt kommt, im Burgenland 1922 die Mittelschulverbindungen Asciburgia Oberschützen sowie 1933 die Mittelschulverbindung Arminia Mattersburg. 1925 ist er ein wesentlicher Gründer der Studentenverbindung Austro-Peisonia, welche die Heimat für burgenländische Studenten in Wien wird .

Ulrich Sattler arbeitet nach dem Absolutorium als Jurist im burgenländischen Landesdienst. Nach Gründung der Vaterländischen Front wird er Landesjugendführer deren Jugendorganisationen für das Burgenland. 1934–1938 ist er als Vertreter des öffentlichen Dienstes Mitglied des Bundeswirtschaftsrates.

Ulrich Sattler flüchtet nach der Abdankung Kurt von Schuschniggs zuerst nach Ungarn, wird aber nach seiner Rückkehr Ende März 1938 doch von der Gestapo verhaftet und in das Landesgericht Eisenstadt eingeliefert. Er bleibt bis Juni 1938 in Haft und wird nach der Freilassung aus dem Landesdienst entlassen, ferner erhält er Gauverbot Er nimmt in Wien eine Stellung als Hausverwalter an. 1942 wird er zur Wehrmacht eingezogen und bei der FLAK eingesetzt. Drei Monate vor Kriegsende desertiert er als Obergefreiter und ist in der Widerstandsgruppe um Dr. Jakob Kastelic und Major Biedermann aktiv.

Nach dem Krieg tritt er wieder in die Dienste des Landes Burgenland, wo er dem Entnazifizierungsreferat vorsteht. 1948 wird er schließlich Mitglied der Mittelschulverbindung Forchtenstein Eisenstadt, deren Wiederaufleben er nach der Besatzung 1955 entscheidend prägt. Später ist er bei verschiedenen Bezirkshauptmannschaften tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung Statistik, und geht als Hofrat in den Ruhestand. Er ist auch ehrenamtlich im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) aktiv und stellt sich dem Österreichischen Cartellverband (ÖCV) in verschiedenen Funktionen zur Verfügung.

Orte

Wohnort:

Quellen

  • Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 499/500.

Ulrich Sattler

Beamter
* 9. Juli 1903
Illmitz
† 5. Sep. 1982
Wien
Entlassung, Haft, Flucht, Widerstandskämpfer (unentdeckt)