Dr. Karl Hammer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 11.04.1938, Entlassung, Ortsverbot, Stapohaft 24.10.1940 - 01.11.1940, U-Haft 01.11.1940 - 04.12.1940, Haft 01.08.1941 - 22.07.1942, Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Hammer besucht zunächst die k. k. Staatsrealschule in Wien und wechselt dann zur 2. Bundesrealschule in Graz, wo er 1922 maturiert. Der Vorgabe seines Vaters folgend inskribiert er an der Technischen Hochschule in Graz mit der Fachrichtung Maschinenbau. A1922 (einen Tag nach der Maturaprüfung) wird er Mitglied der Studentenverbindung Traungau. Im SS 1923 ändert er sein Studienziel und beginnt das Jusstudium an der Universität Graz, das er 1929 mit der Promotion zum Dr. iur. abschließt. Da dieser Studienwechsel nicht dem Wunsche seines Vaters entspricht, muss er sein Studium selbst finanzieren, als Haus- und Nachhilfelehrer, in einer Papierfabrik oder in einem Bergwerk, zuletzt tritt er als Vertragsbediensteter in den Landesdienst 1933 wird er Gemeinderat in Gröbming Bez. Liezen und dann in Gössenberg/Stmk. sowie in Irdning Bez. Liezen, wo er mit den Geschäften des Bürgermeisters und Gemeindevorstandes betraut wird.
Nach dem Anschluss wird Karl Hammer in Knittelfeld, in der Wohnung seiner künftigen Schwiegereltern, von der Gestapo verhaftet und für dreißig Tage in Schutzhaft genommen. Am 17.10.1938 erfolgen die Entlassung aus dem Staatsdienst gemäß § 4 der „Verordnung zur Neuordnung des Österreichischen Berufsbeamtentums“ vom 31.5.1938 ohne Pension und die Ausweisung aus Judenburg. In der Folge ist er arbeitslos. Vom 1.2.1939 bis 30.10.1939 erhält er eine Beschäftigung in München beim „Notwerk der Österreichischen Bischöfe“, einer caritativen Einrichtung für entlassene und brotlos gewordene Österreichische Angestellte und Beamte.
Am 17.10.1940 hat Karl Hammer in einem Kaffeehaus in Altheim Bez. Braunau/OÖ ein regimekritisches Gespräch geführt, das mitgehört und mitstenografiert worden ist, was zu einer Anzeige bei der Gendarmerie geführt hat. Am 24.10.1940 wird er von der Stapo-Leitstelle Innsbruck verhaftet und nach Linz überstellt, wo er vom 1.11. bis 4.12.1940 in Untersuchungshaft genommen wird. Auf Grund der Anklage der Staatsanwaltschaft Linz wird er wegen eines „Verstoßes nach § 2 des Heimtückegesetzes“ vom 20.12.1934 zu dreizehn Monaten Gefängnis verurteilt. Als Angestellter bei der Büromöbelfirma Wiesner
Nach dem Krieg übernimmt Karl Hammer vorübergehend vom 3.5. bis 2.9.1945 das Amt des Bürgermeisters in Altheim.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 113/114.