Dr. Leopold Gartner

Leopold Gartner wird als Sohn eines Eisenbahnbediensteten geboren. Nach der fünfklassigen Volksschule in Prottes wechselt er in die Hauptschule (Bürgerschule) zu den Schulbrüdern in Wien-Strebersdorf. Nach drei Jahren geht er an die dortige Lehrerbildungsanstalt, die er 1930 absolviert. Danach ist er zwei Jahre bei den Schulbrüdern Erzieher und beginnt gleichzeitig für das Lehramt zuerst in Geografie und Turnen das Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien.

1932 legt Leopold Gartner die Hauptschullehrerprüfung ab und ist als Hauptschullehrer bis 1934 bei den Schulbrüdern in Wien tätig. Daneben besucht er weiterhin die Universität.

Leopold Gartner ist sportlich sehr engagiert und betätigte sich beim Reichsbund und beim Christlich-Deutschen Turnerbund. Daneben engagiert er sich auch in der VF. Zwischen 1933 und 1938 hat er unterschiedliche Funktionen in der Einheitspartei auf Bezirksebene inne. Aus diesem Grund wird er nach dem Anschluss im März 1938 als Hauptschullehrer entlassen sowie zum Volksschullehrer degradiert. Vor dem Haus seiner Eltern, wo er wohnt, patrouilliert die Polizei, weil er zeitweise unter Hausarrest steht.

Im Herbst 1938 wird Leopold Gartner zur deutschen Wehrmacht eingezogen und macht dann den Frankreich-, den Balkan- und Russlandfeldzug mit. Im Januar 1945 gerät er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst neun Monate später heimkehren kann.

Nach dem Krieg wird Leopold Gartner als Hauptschullehrer rehabilitiert und rasch Direktor der Hauptschule in Lassee. Von der sowjetischen Besatzungsmacht wird er als einziger Nicht-Nazi zum Verantwortlichen für die 30 Pflichtschulen des Marchfeldes eingesetzt. Später macht er Karriere im Landesdienst und wird schließlich Landesschulinspektor. Darüber hinaus ist er im der ÖVP engagiert.