Heinrich Hennen
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 19.11.1941 - 30.01.1942,
KZ Dachau 30.01.1942 - 05.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach dem Abitur am Bischöflichen Gymnasium Collegium Augustinianum Gaesdonck bei Goch am Niederrhein beginnt Heinrich Hennen in Münster seine theologische Ausbildung und setzt sie in Innsbruck fort, wo er 1930 der Studentenverbindung Unitas-Greifenstein beitritt.
1933 empfängt er in Münster die Priesterweihe. Zunächst wird er zur Aushilfe an die Pfarre St. Joseph in Bottrap gesandt und 1934 zum Kaplan an St. Michael in Bottrap ernannt. Aus seiner Ablehnung des Naziregimes bat er nie einen Hehl gemacht. So gerät er anlässlich einer Beerdigung mit einem Vertreter der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Streit. Das im August 1938 deswegen eingeleitete Verfahren wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz wird mit Beschluss des Sondergerichts in Dortmund vom 13. Oktober 1938 eingestellt. Um Heinrich Hennen vor dem Zugriff der Gestapo zu schützen, wird er am 30. März 1939 als Kaplan an die Heilig-Geist-Kirche in Münster versetzt. Auch hier wird er von der Gestapo überwacht.
Als Leiter der Pfarrbücherei predigt er am Borromäussonntag Anfang November 1941 über „Das gute Buch“ und führt hier aus: „Leider gibt es heute in Deutschland Bücher und auch Lehrbücher an den höheren Schulen, die nicht objektiv die Tatsachen der katholischen Kirchengeschichte bringen.“ Diese Predigt liefert der Gestapo den Grund, ihn am 19. November 1941 in Münster in Schutzhaft zu nehmen. Am 30. Jänner 1942 wird er in das KZ Dachau überführt und dem Arbeitskommando „Plantage“ zugeteilt. Als Pfleger auf Block 13/6 plant er für Ostern 1944 einen gemeinsamen Gottesdienst mit den katholischen Häftlingen aus Polen, Deutschland und Österreich, was aber wegen zwei Spitzeln auf der Stube zu gefährlich wird. Es gelingt ihm aber, im Verborgenen am Ostersonntag die Kommunion auszuteilen. Über sein weiteres Leben im Lager ist nichts bekannt.
Nach seiner Entlassung am 5. April 1945 wendet er sich an den Erzbischof von München und Freising, Michael Kardinal von Faulhaber (1917–1952), der ihn vom 10. April 1945 bis 10. Juli 1945 als Kooperator in Edling bei Wasserburg einsetzt. Nach eigenem Bekunden kann er sich hier gut erholen. Anschließend tritt er wieder seine alte Stelle als Kaplan an der Heilig-Geist-Kirche in Münster an. Ab September 1948 übernimmt er das Amt des Diözesanpräses des Borromäusvereins. Wegen seines angegriffenen Gesundheitszustands setzt ihn sein Heimatbischof Michael Keller (1947–1961) im kirchlichen Verwaltungsdienst des Bischöflichen Generalvikariats ein.
Orte
Verfolgung:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 119/120.