Ferdinand Graf

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Ferdinand Graf (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

15. Juli 1907, Klagenfurt

Gestorben:

8. September 1969, Wien

Beruf:

Bundesminister

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 24.05.1938,
KZ Dachau 24.05.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 17.08.1940,
Strafkompanie ab 1941

KZ-Nummer:

14227

Ehrungen:

Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich

Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Nibelungia Wien, K.Ö.St.V. Traungau Graz, K.Ö.St.V. Babenberg Klagenfurt, K.Ö.St.V. Carolina St. Pölten, K.Ö.St.V. Donaumark Wien, K.Ö.St.V. Nibelungia Villach, K.P.V. Thuiskonia Wien, K.Ö.St.V. Karantania Klagenfurt, Österreichische Volkspartei, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Ferdinand Josef Graf kommt in Klagenfurt als ehelicher Sohn des Schuhmachers Ferdinand Graf und seiner Gattin Hildegard, geborene Slapnig, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Gymnasium in Klagenfurt. 1923 tritt er der Mittelschulverbindung Karantania Klagenfurt bei. Später wechselt er auf die Höhere Bundeslehranstalt für Elektrotechnik in Graz, wo er maturiert.

Anschließend beginnt er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät an der Universität in Graz, ohne es abzuschließen. Er engagiert sich in den 1920ern in der Christlichsozialen Partei (CSP). 1930 wird er Sekretär und 1933 Direktor des Kärntner Bauernbundes sowie Funktionär der Vaterländischen Front. 1930 heiratet er Marianne Gröblacher.

Nach der Besetzung Österreichs durch die deutsche Wehrmacht am 12. März 1938 wird er bereits am 13. März 1938 von der Gestapo verhaftet und am 24. Mai 1938 in das KZ Dachau deportiert. Da nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen das KZ Dachau kurzfristig für die SS geräumt wird, erfolgt seine Überstellung in das KZ Flossenbürg am 27. September 1939. Seine Rückverlegung in das KZ Dachau findet 2. März 1940 statt. Er wird am 17. August 1940 enthaftet. 1941 erfolgt seine Einberufung zur deutschen Wehrmacht, wo er in einer Strafkompanie dienen muss. 1943–1945 ist er als Lohnverrechner einer Baufirma tätig.

Nach dem Krieg kehrt Ferdinand Graf in die Politik zurück. 1945 wird er Direktor des neu gegründeten Österreichischen Bauernbundes, was er bis zu seinem Tode bleibt. Er engagiert sich in der neungegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. Nach verschiedenen politischen Funktionen als Nationalratsabgeordneter und Bundesrat wird er zum Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren ernannt und 1956–1961 zum ersten Bundesminister für Landesverteidigung des neu errichteten Ministeriums berufen.

Er verstirbt mit 62 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Neustift am Walde.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Wohnort:

Lidmanskygasse 25 (Klagenfurt)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 99/100.

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Ferdinand Graf

Bundesminister
* 15. Juli 1907
Klagenfurt
† 8. September 1969
Wien
Haft, Strafkompanie, KZ Dachau, KZ Flossenbürg