Katharina Barth

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Katharina Barth (WStLA)

Personalia

Geboren:

24. November 1889, Ločice

Gestorben:

20. März 1971, Wien

Beruf:

Waffenhändlerin

Verfolgung:

Haft 02.03.1944 - 12.03.1944,
Widerstandskämpferin (unentdeckt)

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Katharina Barth wird in Ločice im heutigen Slowenien geboren. Nach der Schulausbildung macht sie eine Büchsenmacherlehre und betreibt Waffengeschäfte in Wien und Slowenien. In Wien befindet sich ihr Waffengeschäft in der Neustiftgasse 16.

Katharina Barth ist überzeugte patriotische Österreicherin und Gegnerin des Nationalsozialismus. Über ihre Waffengeschäfte in Wien und Slowenien unterstützt sie Widerstandskämpfer und Partisanen. Sie versorgt sie mit Waffen und Munition und repariert diese auch. Obwohl die Abgabe von Waffen und Munition im Dritten Reich besonders strengen Bestimmungen unterliegt, umgeht sie diese Vorschriften. Ihre Geschäftslokale stellt sie für Besprechungen der Widerstandskämpfer zur Verfügung.

Zusätzlich verhilft Katharina Barth in Not geratenen Bürgern und Soldaten zur Flucht. Nach einer Besprechung in ihrem Wiener Geschäft wird sie von einem Soldaten, dem zur Flucht verholfen werden soll, angezeigt.

Am 2. März 1944 wird Katharina Barth von der Gestapo verhaftet und in das Gefängnis an der Elisabethpromenade eingeliefert. Trotz Misshandlungen durch die Gestapo bleibt sie standhaft, gibt keine Namen preis und stellt die ihr vorgeworfene Tat in Abrede. Durch ihre Aussage vor Gericht wird Ewald Sribar, ein weiterer Soldat, dem sie zur Flucht verholfen hatte, vor der Todesstrafe bewahrt.

Am 12. März 1944 wird Katharina Bart bei einem Prozess aus Mangel an Beweisen freigesprochen und aus der Haft entlassen. Auch nach der Haft engagiert sie sich aktiv für die Widerstandskämpfer.

Fr. Barth hat durch ihre, in jeder Richtung bewiesenen patriotischen Haltung der österreichsichen Freiheitsbewegung große Dienste erwiesen und dies kann jederzeit von anderen Österreichern bestätigt werden.

Der Widerstandskämpfer Josef Baier

Ihre Wohnung in Wien wird in der letzten Kriegsphase zerstört und ihr Waffengeschäft geplündert. Nach der Befreiung Österreichs 1945 beschlagnahmen die in Jugoslawien an die Macht gekommenen Kommunisten ihr dortiges Eigentum.

Obwohl Katharina Barth nach der Gestapo-Haft eine 50-prozentige Erwerbsminderung hat, baut sie nach dem Krieg ihr Geschäft neu auf. Sie tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.

In Wien geht sie schließlich in Pension und verstirbt dort im 82. Lebensjahr. Ihre letzte Ruhestätte findet sie auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Orte

Wohnort:

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Katharina Barth

Waffenhändlerin
* 24. Nov. 1889
Ločice
† 20. März 1971
Wien
Haft, Widerstandskämpfer (unentdeckt)