Univ.-Prof. Dr. Ladislaus Kopetz

Ladislaus Michael Kopetz wird als Sohn eines k. u. k. Pionieroffiziers geboren. Nach seiner Matura im Jahr 1920 beginnt er das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing. 1924; Dr. Bdkltr. 1928), wo er noch im gleichen Jahr der Studentenverbindung Nordgau Wien beitritt. Nach seiner Graduierung ist er von 1924 bis 1929 Assistent am Institut für Pflanzenzüchtung bei Prof. Erich Tschermak-Seysenegg.

Ab 1929 leitet Ladislaus Kopetz das Referat Gemüseanbau an der Bundesanstalt für Pflanzenbau und Samenprüfung in Wien. Während dieser Zeit kann er in experimentellen Untersuchungen grundlegende Zusammenhänge zwischen Tageslänge und Pflanzenwachstum nachweisen. 1937 habilitiert er sich an der Hochschule für Bodenkultur für Pflanzenbau mit besonderer Berücksichtigung des Gemüsebaues und übernimmt im selben Jahr die Leitung der neu gegründeten Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Wien.

1938 wird Ladislaus Kopetz aus politischen Gründen die Venia legendi (Lehrbefugnis) entzogen, und 1939 wird er als Abteilungsleiter an die Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau nach Eisgrub (Bezirk Lundenburg, Südmähren; von 1938 bis 1945 zum „Reichsgau Niederdonau“ [Niederösterreich] gehörend) versetzt, wo er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bleibt. In dieser Zeit publiziert er für die damalige kriegsbedingte Ernährungssituation Handreichungen für die Selbstversorgung.

1945 erhält Ladislaus Kopetz seine Venia legendi zurück und wird 1946 an der Hochschule für Bodenkultur zum Leiter des Instituts für landwirtschaftlichen Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung sowie zum außerordentlichen Hochschulprofessor dieses Faches ernannt. Die Ernennung zum ordentlichen Professor erfolgt 1950. In dieser Zeit beschäftigt er sich mit Fragen der Düngung im Getreideanbau, des Kartoffelanbaus sowie der Feldberegnung und veröffentlicht dazu zahlreiche Bücher und Studien.

Ladislaus Kopetz ist ein Wegbereiter wirtschaftlicher und moderner Bodenbewirtschaftung und verstirbt unerwartet im aktiven Dienst.