Ludwig Ruzsa
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 13.3.1938 - 7.5.1938,
Entlassung 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Ludwig Ruzsa wird in Eisenstadt geboren und besucht dort die Volksschule und die ersten drei Klassen der Bürgerschule, bevor er auch das Bundesrealgymnasium in Eisenstadt wechselt. Am 4. Mai 1924 ist er einer der Gründungsmitglieder der Mittelschulverbindung Forchtenstein Eisenstadt. 1927 maturiert er und inskribiert noch im gleichen Jahr das Lehramtsstudium für Geschichte und Geographie an der Universität Wien. In Wien tritt er 1928 der Studentenverbindung Norica bei. 1931 spondiert er und absolviert nach seiner Praxiszeit 1934 die Lehramtsprüfung. Im Jänner 1935 fängt er als Lehrer für Geographie und Geschichte am Bundesrealgymnasium bzw. als Erzieher am Konvikt in Eisenstadt an zu arbeiten.
Ludwig Ruzsa ist überzeugter Österreicher und strikter Gegner des Nationalsozialismus. So engagiert er sich ab 1933 in der Vaterländischen Front und in der Frontmiliz. Dem sogenannten „Anschluss“ stellt er sich mit allen seinen Möglichkeiten entgegen.
Als Mitglied der Frontmiliz bewacht Ludwig Ruzsa noch wenige Stunden vor dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich das Burgenländische Landhaus. Am 13. März 1938 wird er verhaftet und stellt gemeinsam mit seinen Kollegen, die auch Mitglieder der Mittelschulverbindung Forchtenstein Eisenstadt sind, Adolf Wimmer und Johann Nowak die erste "Putzschar" in Eisenstadt dar. Als "Putzschar" werden sie gezwungen pro-österreichische Parolen von Straßen und Häuserwänden zu entfernen. Nachdem Adolf Wimmer und Johann Nowak bis zum 7. Mai 1938 bzw. 8. Mai 1938 eingesperrt sind, ist davon auszugehen, dass auch Ludwig Ruzsa bis dahin in Haft bleibt. Im Anschluss wird er sofort entlassen, was die Familie, seine Frau, sein Kind und ihn vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellt.
Ludwig Ruzsa wird am 15. Juni 1940 in die Wehrmacht eingezogen und nach Russland geschickt. Er wird bei Stalingard eingesetzt und gilt seit 5. Dezember 1943 als vermisst.
Nach dem Krieg weigert sich seine Ehefrau aus Pietätsgründen eine Todeserklärung ausstellen zu lassen, da Ludwig Ruzsa als vermisst gilt. Die Opferrente wird ihr trotzdem zugesprochen.
Quellen
- Archiv K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt
- Burgenländisches Landesarchiv