Hofrat DI Johann Nowak

Personalia

Geboren:

21. November 1898, Lemberg

Gestorben:

13. Februar 1979, Eisenstadt

Beruf:

Lehrer

Verfolgung:

Haft 13.3.1938 - 07.05.1938,
Entlassung 1938,
Gauverbot 1938

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt, K.Ö.St.V. Austria Krems

Lebenslauf

Johann Nowak (manchmal auch Novak geschrieben) wird in Lemberg geboren und besucht später das Landesoberrealgymnasium in Krems an der Donau. 1914 tritt er dort der Mittelschulverbindung Austria Krems bei und maturiert 1917. Danach wird er sofort eingezogen und nimmt im Ersten Weltkrieg teil. Im August 1919 kommt er als Leutnant aus der Kriegsgefangenschaft zurück und inskribiert 1920 an der Technischen Hochschule in Wien Chemie, mit den Nebenfächern Physik und Mathematik. 1924 spondiert er in diesem Fach und tritt noch im gleichen Jahr seinen Dienst als Lehrer und Erzieher im Bundesrealgymnasium Eisenstadt in der Martin-Kaserne an. 1925 heiratet er Luise, 1927 erblicken Tochter Gertrude und 1933 Tochter Felicitas das Licht der Welt. Im Jahr seiner Hochzeit wird er Mitglied der Mittelschulverbindung Forchtenstein Eisenstadt. 1934 wird er zum Konviktsleiter des Bundesrealgymnasiums Eisenstadt und bezieht mit seiner Familie dort seine Dienstwohnung.

Der überzeugte Gegner des Nationalsozialismus wird in den 1930ern Mitglied der Vaterländischen Front und engagiert sich vehement gegen den sogenannten „Anschluss“. Als Mitglied der Frontmiliz bewacht Johann Nowak noch wenige Stunden vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich das Burgenländische Landhaus. Am 13. März 1938 wird er verhaftet und stellt gemeinsam mit seinen Kollegen, die auch Mitglieder der Studentenverbindung Forchtenstein Eisenstadt sind, Adolf Wimmer und Ludwig Ruzsa die erste „Putzschar“ in Eisenstadt dar. Als „Putzschar“ werden sie gezwungen pro-österreichische Parolen von Straßen und Häuserwänden zu entfernen. Er bleibt bis zum 7. Mai 1938 in Haft, wird sofort als Lehrer entlassen und bekommt Gauverbot.

Johann Nowak und seine Familie werden aus ihrer Dienstwohnung delogiert. Dabei verlieren sie ihr gesamtes Hab und Gut. Die ersten Monate finden sie Zuflucht bei Bekannten in Graz, bis Johann Nowak Ende 1939 eine Anstellung als Chemiker bei der Papierfabrik Fleischer in Württemberg in Deutschland findet. Dort verbringt die Familie den Krieg bis zur Befreiung durch die Amerikaner 1945.

ber Graz kommt Johann Nowak nach dem Krieg 1945 nach Eisenstadt, wo er sofort beruflich rehabilitiert wird und bereits im November 1945 wieder seinen Dienst als Konviktsleiter am Bundesrealgymnasium in Eisenstadt antreten kann. 1946 holt er seine Familie aus Deutschland zurück und wird zum Landesschulinspektor für das Burgenland befördert. Er ist Gründer und langjähriger Landesobmann der Sportunion Burgenland. In dieser Position verbleibt der 1951 zum Hofrat ernannte Beamte, bis er 1964 in den Ruhestand übertritt. Er verstirbt 1979 in Eisenstadt.

Orte

Wirkungsstätte:

Martinkaserne (Eisenstadt)

Wohnort:

Quellen

Landesarchiv Burgenland, Bildungsdirektion Burgenland, Archiv K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt

Johann Nowak

Lehrer
* 21. Nov. 1898
Lemberg
† 13. Feb. 1979
Eisenstadt
Entlassung, Gauverbot, Haft