Maximilian Julius Reich

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Maximilian Reich
Bild: WStLA

Personalia

Geboren:

18. Juni 1882, Ungarisch Wieselburg

Gestorben:

26. März 1952, Wien

Beruf:

Journalist

Verfolgung:

Haft 15.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 23.09.1938,
KZ Buchenwald 23.09.1938 - 01.10.1938,
Entlassung 29.03.1938,
Flucht 10.11.1938

KZ-Nummer:

13872, 9574

Lebenslauf

Maximilan Julius Reich kommt in Ungarisch Wieselburg [heute: Mosonmagyaróvár in Ungarn] als ehelicher Sohn des Rabbiners Heinrich Reich und Regine, geborene Reichfeld, zur Welt. Als er acht Jahre alt ist, siedelt die Familie nach Wien, wo er die Schule besucht. 1914 heiratet er die Katholikin Emilie Maria Leifer und wird in der Folge Vater zweier Töchter.

Maximilian Reich ist leidenschaftlicher Fußballspieler und wird nach Abschluss der Schule einer der ersten Sportjournalisten in Österreich. Er arbeitet u.a. für 'Das Kleine Blatt' und für den 'Fußball-Sonntag'. Daneben ist er auch Präsident des Österreichischen Amateurboxverbandes. Das Kleine Blatt verfolgt in den 1930ern eine strikt anti-nationalsozialistische Blattlinie.

Am 12. März 1938 erlebt Maximilian Reich, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen er als 'Volljude’ gilt.

Am 15. März 1938 wird Maximilian Reich von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Von dort wird er am 23. September 1938 in das KZ Buchenwald überstellt. Am 1. Oktober 1938 wird er, unter der Auflage, so schnell als möglich das Land zu verlassen, aus dem Konzentrationslager entlassen.

Am 10. November 1938 verläßt Maximilian Reich mit seiner Ehefrau das besetzte Österreich und reist über Belgien nach England, seine Töchter Gertraude und Henriette kommen 1939 mit einem Kindertransport nach. Dort schreibt er einen Bericht über seine Haft, findet dafür aber keinen Verleger. 1940/41 ist er auf der Isle of Man interniert. Ab 1942 ist er beim German Service der BBC tätig und verfasst Rundfunksendungen für das besetzte Österreich.

Telegram Maximilan Reichs an seine Ehefrau nach der Entlassung aus dem KZ Buchenwald
Telegram Maximilan Reichs an seine Ehefrau nach der Entlassung aus dem KZ Buchenwald
Bild: WStLA

In England erlebt Maximilian Reich und seine Familie die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Am 1. Oktober 1946 kehren sie in ihre Heimat zurück. Er gründet die Zeitung 'Wiener Montag' und ist dort Chefredakteur. Später ist er Journalist bei der 'Weltpresse.

Maximilian Reich verstirbt mit 70 Jahren in Wien. Die bis dahin ungedruckten Berichte Die Mörderschule und Postskriptum zu Buchenwald werden 2007 gemeinsam mit einem Bericht seiner Frau von seiner Tochter Henriette Mandl veröffentlicht. Seine andere Tochter Gertraude wird ebenfalls Autorin und heiratet den Journalisten Hugo Portisch, den sie in der Zeitung ihres Vaters kennenlernte.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Arolsen Archives

Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Reich

Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Gertraude_Portisch

Maximilian Reich

Journalist
* 18. Juni 1882
Ungarisch Wieselburg
† 26. März 1952
Wien
Entlassung, Haft, Flucht, KZ Buchenwald, KZ Dachau