Hofrat Josef Alois Divjak

Personalia

Geboren:

27. Jänner 1898, Wien

Gestorben:

26. November 1965, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 15.03.1938 - 28.03.1938,
Entlassung 21.03.1939,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Josef Alois Divjak kommt in Wien als ehelicher Sohn des Busschaffners Josef Divjak und Maria, geborene Petek, zur Welt. Nach seiner Schulbildung tritt er zu Beginn des I. Weltkrieges in den Postdienst ein. Schon bald danach organisiert er sich bei der Beamtengewerkschaft.

1920 heiratet er die Postbeamtin Josefine Rohatsch und wird in der Folge Vater eines Sohnes und einer Tochter. Auch in den 1930ern engagiert er sich in der Beamtengewerkschaft und ist Mitglied der Vaterländischen Front.

Am 12. März 1938 muss Josef Divjak erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Aufgrund seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit wird er bereis am 15. März 1938 von der Gestapo verhaftet. Am 28. März 1938 wird er aus der Haft entlassen, ist dienstfrei gestellt und wird mit 21. März 1939 als Postbeamter entlassen.

Nach vergeblichen Versuchen, einen Arbeitsplatz, bzw. eine Verdienstmöglichkeit zu finden, kommt Josef Divjak schließlich bei der 'Ostmärkischen Versicherung' [Anm: vor 1938 und nach 1945 'Bundesländer-Versicherung', ging 1999 in der UNIQA-Versicherung auf.] unter und versucht sofort, die Einstellung weiterer Gegner des Nationalsozialismus zu erreichen, was ihm auch gelingt.

Gemeinsam mit seinen anti-nationalsozialistischen Kollegen bildet er eine Widerstandsgruppe innerhalb der Post, die sich der Widerstandsgruppe des christlichen Arbeiterführers und späteren Gründers des Wiener Österreichischen Arbeiter- und Angestellten Bundes (ÖAAB-Wien), Lois Weinberger anschließt.

Er wird nicht zur Wehrmacht eingezogen und erlebt in Wien die Befreiung Österreichs im April bzw. Mai 1945 und die Wiedererrichtung der Republik. Er wird sofort rehabilitiert und setzt sich für den Wiederaufbau der Post- und Telegraphenverwaltung ein. Noch im April 1945 übernimmt er unter trostlosen Verhältnissen die Leitung des Postamtes Wien 101 - Westbahnhof, welches komplett zerstört wurde und bringt es einstweilen in den Diensträumen eines Schulgebäudes unter.

Gleichzeitig gründet er die Sektion 'Post- und Telegraphendienst' im neugegründeten Österreichischen Arbeiter- und Angestellten Bund (ÖAAB), wird zu dessen Bundessektionsobmann gewählt und in den Zentralausschuss der Gewerkschaft des Post- und Telegraphendienstes berufen. Durch seine Mitgliedschaft beim ÖAAB ist der Mitglied der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Zusätzlich engagiert er sich bei der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich.

1951 wird Josef Divjak zum Regierungsrat ernannt und später ehrenhalber zum Hofrat. Als Beamter geht er in den Ruhestand und verstirbt mit 67 Jahren. Er findet seine letzte Ruhestätte am Wiener Zentralfriedhof.

Orte

Wohnort:

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Archiv der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich - Der Freiheitskämpfer Nr. 3 - 1951

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Josef Divjak

Beamter
* 27. Jänner 1898
Wien
† 26. November 1965
Wien
Entlassung, Haft, Widerstandskämpfer (unentdeckt)