Josef Vincenz Donek
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 08.04.1941 - 11.04.1941,
Haft 23.04.1941 - 14.05.1941
Ehrungen:
Bronzene Militärverdienstmedaille mit KD und Schwertern
Silberne Militärverdienstmedaille mit KD und Schwertern
Karl Truppenkreuz
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Josef Vincenz Donek kommt in Wien als ehelicher Sohn des Schuhmachermeisters Joseph Donek und Francisca, geborene Kramár, zur Welt.
Nach der Volksschule und Unterstufe besucht er die Handelsakademie in Wien-Döbling. Nach der Matura meldet sich Josef Donek als Einjährig-Freiwilliger zum Militär und nimmt mit Ausbruch des I. Weltkrieges als Leutnant des k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 4 'Hoch- und Deutschmeister' teil. 1917 wird er zum Oberleutnant befördert und rüstet mit der Niederlage Österreich-Ungarns und der Zerschlagung der Doppelmonarchie im November 1918 ab.
1921 übersiedelt Josef Donek nach Bozen und beginnt bei der Verlagsanstalt Tyrolia zu arbeiten. [Anm.: Der Verlag 'Tyrolia' wurde nach der Italienifizierung des von den Italienern annektierten Südtirols in 'Athesia' umbenannt.] 1922 heiratet er Anna Dietrich und wird Vater zweier Kinder. Er avanciert in der Folge zum kaufmännischen Leiter des Verlages, der Herausgeber von Medien ist, die betont österreichisch Gesinnt sind und gegen die Italienifizierung des Faschistenführers Mussolinis Südtirols auftreten. Daher kommt er immer wieder in Konflikt mit den italienischen Behörden.
1935 ist Josef Donek Gründungsmitglied der Ortsgruppe Bozen der Vaterländischen Front und wird Amtsleiter der VF-Organisation Neues Leben. Als österreichischer Patriot steht er in entschiedener Opposition zum deutschen Nationalsozialismus. Der deutsche Generalkonsul in Italien Otto Bene interveniert oftmals gegen Josef Donek bei italienischen Behörden.
In Südtirol erlebt Josef Donek den Untergang des freien und unabhängigen Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht. Er wird zwangsweise deutscher Staatsbürger. Nach dem Abkommen über die Umsiedelung der Südtiroler vom 21. Oktober 1939 wird Josef Donek und seine Familie aufgefordert, in das Deutsche Reich zu übersiedeln. Sie weigern sich und bleiben in Bozen. Von vertraulicher Seite erfährt er im Frühjahr 1940, dass er zur Verhaftung und Auslieferung an Deutschland vorgesehen ist. Daraufhin taucht er unter und versteckt sich bei Freunden in Vincenza, Rom, Verona, Florenz und Malcesine am Gardasee.
Der Leiter der Gestapo-Stelle Bozen, SS- und Polizeiführer, Karl Brunner, erhöht den Druck auf die Carabinieri Josef Donek zu finden und auszuliefern. Schließlich wird dieser in Malcesine am 8. April 1941 verhaftet und bis 11. April 1941 in Bozen festgehalten. Ihm wird mitgeteilt, dass er bis 23. April 1941 Italien zu verlassen hat.
Als er am 23. April 1941 die deutsche Grenze am Brenner überquert, wird er sofort verhaftet und ins Polizeigefängnis nach Innsbruck überstellt. Am 14. Mai 1941 wird er unter der Auflage, nach Wien zu übersiedeln, aus der Haft entlassen.
Als der nunmehr arbeitslose Josef Donek im Oktober 1941 eine Wohnung in Wien findet, kann er seine Familie aus Bozen nachholen. Im Mai 1942 wird er zum Militärdienst eingezogen und im Juni 1944 als Hauptmann ausgemustert. Danach wird er in Wien bis zur Befreiung Österreichs im April 1945 dienstverpflichtet.
In der wiedererrichteten Republik Österreich ist Josef Donek zuerst arbeitslos, ab 1946 Angestellter in einem Unternehmen und ab April 1947 im Bundeskanzleramt angestellt. Er engagiert sich in der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. Als Angestellter des Bundeskanzleramts geht er in Pension.
Er verstirbt mit 81 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Döbling.
Orte
Wohnort:
Quellen
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Matricula Online
