Dr. Franz Albert Hofmann
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft (und Hausarrest) 12.03.1938 - 23.04.1938,
Entlassung
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Albert Hofmann beginnt nach der Matura am Schottengymnasium 1904 an der Wiener Universität sein Jus-Studium, das er 1911 mit der Promotion zum Dr. iuris abschließt. Er wird Mitglied des „Akademischen Lese- und Redevereins christlich-deutscher Studenten“ in Wien. Als aus diesem Verein 1907 die Studentenverbindung Amelungia hervorgeht, ist er einer der Gründer dieser Verbindung. 1909 tritt er in den Gerichtsdienst ein und wird zunächst Richter in Wr. Neustadt und dann in Neunkirchen. Im Oktober 1914 legt er die Richteramtsprüfung ab.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er zuletzt den Rang des Oberleutnant-Auditors bekleidet, wird er zum BG nach Vöcklabruck versetzt. 1930 wechselt er an das BG Frankenmarkt, wo er als Landesgerichtsrat und Gerichtsvorsteher tätig ist und 1936 als Oberlandesgerichtsrat. Weiters ist er Funktionär der Vaterländsichen Front.
Nach dem Anschluss wird er am 12. März 1938 ohne Angabe von Gründen verhaftet.
Franz Albert Hofmann ist strikter Gegner der Nationalsozialisten. Dies teilt die NSDAP Kreisleitung am 5. Mai 1938 dem Präsidenten des Kreisgerichts Wels mit.
Darüber hinaus werden ihm u. a. Benachteiligung bei „Postenvergebungen“ und Drangsalierung „gestandener Parteigenossen“ zur Last gelegt.
Ihm wird „nahegelegt“, einen Antrag auf „Versetzung in den dauernden Ruhestand“ zu stellen. Mit Schreiben des Präsidenten des Kreisgerichts Wels vom 30. Mai 1938 wird dem Antrag stattgegeben.
Mit Wirkung vom 31. Dezember 1938 wird ihm gemäß Bescheid des Reichstatthalters vom 20. Dezember 1938 „auf Grund des § 4, Absatz 1 und 3 der Vdg. zur Neuordnung des Österreichischen Berufsbeamtenturns vom 31. Mai 1938“ der Ruhegenuss „auf die Hälfte herabgesetzt“. Er steht von da an unter polizeilicher Überwachung und lebt zurückgezogen in Vöcklabruck. Er wird durch Zwangspensionierung entlassen.
Nach dem Krieg wird Franz Albert Hofmann voll rehabilitiert und wieder in den Justizdienst eingestellt. Im Mai 1945 übernimmt er die provisorische Leitung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Wegen seiner Herzerkrankung ist er nur noch kurz als Richter tätig.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 128/129.