Schwester Theresia Dümmler FMA
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Ortsverbot 31.08.1942
Lebenslauf
Theresia Dümmler wird in Ensdorf bei Amberg in der Oberpfalz geboren. Über ihre Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, außer, dass sie mit 11 Jahren die Erstkommunion und Firmung hatte. Am 29. Jänner 1926 tritt sie in die Kongregation der Töchter Mariä, Hilfe der Christen (Don Bosco Schwestern) in Eschelbach in Deutschland ein. Ihre Erste Profess legt sie zwei Jahre später, 1928 ab und wird nach Jagdberg in Vorarlberg versetzt. Dort legt sie 1934 ihre Ewige Profess ab und kommt 1937 nach Gramatneusiedl, wo sie Oberin wird. In Gramatneusiedl betreibt der Orden einen Kindergarten, eine Nähschule und ein Internat.
Dort erlebt sie den Untergang Österreichs durch die Okkupation durch das nationalsozialistische Deutschland im März 1938. Bald nach dem Einmarsch hält die Provinzchronik dazu fest:
„Sehr bald erfuhren wir von den Vorhaben des neuen Regimes: Jedoch unerwartet und unvorbereitet kamen Funktionäre des Staates und der Polizei ins Haus. Sie inspektionierten und überwachten Kindergarten und Internat. Den Lehrerinnen wurde die Lehrerlaubnis entzogen.“
Ein Jahr später wird der Orden enteignet und die Schwestern angewiesen das Haus zu verlassen. Die Provinzchronik hält dazu fest:
„Nach einem Jahr erreichte auch uns die (Nachricht) Anordnung, das Haus zu verlassen. Wir übersiedelten somit in eine Wohnung, die uns gute Menschen zur Verfügung stellten. Es war das Jahr 1939.“
Obwohl verboten, erteilen die Schwestern Theresia Dümmler, Margareta Hofmann und Sophie Pick in einem Privathaus Näh- und Musikunterricht. Dies wird bekannt und am 19. August 1942 durchsucht die Polizei das Haus und verhört die Schwestern. Schwester Theresia Dümmler wird für den 21. August 1942 zur Gestapo in Wien vorgeladen und zwei Stunden verhört. Ihnen wird vorgeworfen, das Volk und die Jugend religiös zu beeinflussen und durch ihr „klerikal-propagandistisches Verhalten Unruhe unter die Bevölkerung zu tragen.“ Sie erhalten unter Androhung einer Gefängnishaft den Befehl innerhalb von 10 Tagen Gramatneusiedl zu verlassen und niemandem in der Bevölkerung etwas davon zu erzählen.
Um der Gefängnisstrafe zu entgehen, verlässt Schwester Theresia Dümmler am 31. August 1942 Gramatneusiedl und zieht nach Klagenfurt, wo sie bis nach Kriegsende bleibt. Nach dem Krieg wird das Ordensvermögen restituiert und Schwester Theresia Dümmler kehrt 1946 zurück nach Gramatneusiedl, um den Betrieb neu aufzubauen, was ihr gelingt. 1947 nimmt sie schließlich die österreichische Staatsbürgerschaft an. Nach einigen Stationen, in denen sie immer Oberin ist, kommt sie schließlich 1970 nach Stams, wo sie bis zu ihrem Lebensende bleibt. Sie verstirbt mit 72 Jahren in Innsbruck. Das Credo ihres Lebens war: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe…“
Orte
Ehemaliger Standort:
Wirkungsstätte:
Standort:
Quellen
- Archiv Kongregation der Töchter Mariä, Hilfe der Christen (Don Bosco Schwestern)
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)