Dr. Wilhelm Komarek

Wilhelm Komarek ist der Sohn eines Österreichischen Offiziers, der bald nach der Geburt seines Sohnes verstirbt. Wilhelm zieht mit seiner Mutter nach Fiecht bei Schwaz in Tirol. Unweit davon besucht er das Franziskanergymnasium in Hall, wo er 1895 der Mittelschulverbindung Sternkorona Hall beitritt. Nach der Matura beginnt er das Jusstudium an

der Universität in Innsbruck und schließt sich hier der Studentenverbindung Austria Innsbruck an. Bei zwischenzeitigen Studienaufenthalten in Wien wird er Mitglied der Studentenverbindung Norica und in Graz bei der Studentenverbindung Carolina.

1910 beendet er sein Studium mit der Promotion zum Dr. iur. in Innsbruck. Anschließend vollzieht er die Ausbildung zum Rechtsanwalt und lässt sich 1919 in Reutte als Rechtsanwalt nieder. Darüber hinaus ist er auch in der „Tiroler Volkspartei“ und als Vizebürgermeister in Reutte tätig. Wegen eines schweren Fahrlässigkeitsfehlers eines Mitarbeiters hat Wilhelm Komarek eine Haftung übernehmen müssen. Dies nutzen seine politischen Gegner aus, um ihm die berufliche Zukunft in Reutte unmöglich zu machen. Er verlässt daraufhin Reutte und lässt sich in Melk als Rechtsanwalt nieder. Dort wird er bald als grundsätzlicher Gegner des NS-Systems erkannt; seine Absicht, hier für sich und seine Familie eine neue Existenz aufzubauen, wird deswegen von dieser politischen Seite mit allen Mitteln bekämpft.

Nach dem Anschluss wird er für ein Jahr in Polizeihaft genommen. Nach der Enthaftung kann er sich mit Unterstützung seiner Bundes- und Cartellbrüder in Wien eine neue Existenz aufbauen.

1951 legt er im Alter von 74 Jahren seine Befugnis als RA nieder und übersiedelt nach Tirol, wo seine Familie schon längere Zeit in Hall wohnt.