Monsignore Michael Paulitsch
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - August 1940,
Gauverbot 1940
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Michael Paulitsch wird als Sohn eines Bergbauern geboren. Nach der Absolvierung der Volksschule und des Gymnasiums tritt er 1894 in das Klagenfurter Priesterseminar ein und studiert an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. Nach der Priesterweihe im Jahr 1898 ist er einige Zeit Kaplan in Wolfsberg und am Dom zu Klagenfurt.
Ab 1900 ist Michael Paulitsch in der Christlichsozialen Bewegung aktiv und engagierte sich im katholischen Verbandswesen, besonders in den Arbeitervereinen. Wie bereits vor ihm Konrad Walcher schlägt auch er zuerst die journalistische Laufbahn ein. Nach entsprechenden Praktika in Wien, Graz und auch in Deutschland wird er 1912 als Nachfolger Walchers Chefredakteur des „Kärntner Tagblatts“. Dieses kann er in der Folge – auch finanziell – reorganisieren.
Nach dem Ersten Weltkrieg beginnt die eigentliche politische Tätigkeit von Michael Paulitsch. Bereits am 11. November 1918 wird er in die Vorläufige Landesversammlung entsandt, der er bis 4. Juli 1921 angehört und die ihn zum Vizepräsidenten wählt. Während der Kärntner Abwehrkämpfe in den Jahren 1918 bis 1920 beteiligt er sich dabei aktiv publizistisch. 1919 kandidiert er dann bei den Wahlen für die Konstituierende Nationalversammlung sowie 1920 bei den für den Nationalrat und gehört diesen vom 4. März 1919 bis zum 19. Februar 1934 an. 1931 wird er zum Landesobmann der Christlichsozialen Partei Kärntens gewählt. 1933/34 legt er dann aufgrund des Beschlusses der Österreichischen Bischofskonferenz über den Rückzug der Priester aus der Politik alle seine politischen Funktionen nieder, behält aber jedoch seine Funktion als Chefredakteur bei.
Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus wird Michael Paulitsch trotz kurz vorher stattgefundener Nierenoperation gleich nach dem Anschluss vom 12. März 1938 bis August 1940 in Haft genommen. Nach seiner Freilassung erhält er ein Gauverbot und muss sich dann in Altötting (Bayern) zwangsweise aufhalten. Nach dem Krieg kehrt er nach Klagenfurt zurück und verbringt dort die letzten Lebensjahre.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 08.10.2022.