Univ.-Prof. Dr. Hugo Hantsch OSB
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 21.03.1938 - 25.09.1938, KZ Buchenwald 25.09.1938 - 21.02.1939, Berufsverbot
KZ-Nummer:
Ehrungen:
Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 28.5.1963; Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 21.1.1964; Preis der Stadt Wien 1965 für Geisteswissenschaften; Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt in Gold 4.11.1970
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Hugo Hantsch besucht zunächst das Gymnasium in Prag und dann in seiner Heimatstadt Teplitz-Schönau [Teplice-Sanov]. Dort wird er 1910 Mitglied der soeben gegründeten Mittelschulverbindung Hercynia Teplitz.
1913 maturiert er mit Auszeichnung. Der religiösen Überzeugung des Elternhauses entsprechend wählt er den Priesterberuf. Er tritt 1913 als Novize in das Benediktinerstift Melk ein. Im WS 1913/14 beginnt er in Prag das Theologiestudium und wird 1913 Mitglied bei der Studentenverbindung Ferdinandea. Nach der Profess vollendet er sein Theologiestudium 1915–1918 in Innsbruck und tritt dort der Studentenverbindung Austria Innsbruck bei. Am 30.6.1918 erhält er in St. Pölten die Priesterweihe. Da der Orden wünscht, dass er den Lehrerberuf ergreift, studiert er weiter in Wien Geschichte, Geografie und Germanistik und promoviert 1921 zum Dr. phil. Kurze Zeit später (1922) legt er in den Studienfächern die Lehramtsprüfung ab.
Anschließend widmet er sich der historischen Forschung an den Universitäten Wien und Würzburg, die der Vorbereitung auf seine Habilitationsschrift dient. So ordnet er u. a. das Archiv der Grafen Schönborn in Würzburg und Wiesentheid und tritt mit umfangreichen Veröffentlichungen über den Kanzler Josefs 1., Graf Friedrich Karl Schönborn hervor.
Ab 1935 ist Hugo Hantsch Professor für Geschichte an der Universität Graz. 1937 erscheint der erste Band der von Hugo Hantsch verfassten Geschichte Österreichs (2. Band 1950).
Nach dem Anschluss wird seine Ernennung zum Ordinarius wegen seiner durch die NS-Machthaber verfügten Amtsenthebung nicht mehr wirksam. Er wird am 21.3.1938 von der Gestapo in Wien verhaftet und bis zum 25.9.1938 im Landesgerichtsgefängnis festgehalten. Es folgt seine Überstellung in das KZ Buchenwald, wo er am 21.2.1939 entlassen wird. Er wird mit Publikationsverbot belegt und zieht sich als Pfarrer nach Ravelsbach/NÖ zurück, wo er bis zum Kriegsende bleibt.
Nach dem Krieg wird er wieder Universitätsprofessor in Graz und später in Wien. In dieser Funktion emeritiert Hugo Hatsch. Er verstirbt 77-jährig in Wien.
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 114.; Photo: ÖVfStg