Feldmarstchalleutnant Oskar Leo von Englisch-Popparich (geb. Dzbánski)

Photo von Oskar von Englisch-Popparich
Oskar von Englisch-Popparich
Bild: Landesarchiv OÖ

Personalia

Geboren:

9. Juni 1879, Lemberg

Gestorben:

10. März 1954, Gmunden

Beruf:

Soldat

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 09.02.1939

Ehrungen:

Bronzene Militärverdienstmedaille mit Kriegsdekoration und Schwertern

Silberne Militärverdienstmedaille mit Kriegsdekoration und Schwertern

Militärverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern

Karl-Truppenkreuz

Orden der Eisernen Krone III. Klasse

Grosses Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Mitgliedschaften

Reichsbund der Österreicher

Lebenslauf

Oskar Dzbánski kommt als ehelicher Sohn von Anton Dzbánski und Theresia, geborene Brojakowski, in Lemberg in Gallizien [heute: Lviv in der Ukraine] zur Welt. Die Familie ist evangelischen Glaubens. Bald nach seiner Geburt verstirbt sein Vater. Seine Mutter heiratet daraufhin den k.u.k. General der Artillerie Alfred von Englisch-Popparich und konvertiert zum katholischen Glauben. Alfred von Englisch-Popparich adoptiert Oskar Dzbánski und dieser nimmt seinen Namen an.

Die Familie zieht nach Wien, wo Oskar von Englisch-Popparich die Volksschule besucht und im Anschluss die Militär-Unterrealschule in St. Pölten. Danach wechselt er auf die Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißenkirchen, wo er 1898 maturiert und im gleichen Jahr auf die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt geht. 1899 tritt er als Leutnant in das k.u.k. Dragonerregiment 'Kaiser Ferdinand I.' Nr. 4 ein. 1904 avanciert er zum Oberleutnant und 1912 zum Rittmeister. Er ist u.a. in Brünn [heute: Brno in Tschechien], Agram [heute: Zagreb in Kroatien] und Podgorica [heute:Montenegro] stationiert. 1907 heiratet er Helene Wenzlik und wird 1908 Vater einer Tochter. Als Soldat nimmt er von Beginn an am I. Weltkrieg teil und ist bis 1918 am Balkan, an unterschiedlichen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Am 1. Jänner 1918 steigt er zum Major auf.

Nach der Niederlage der Doppelmonarchie, der Zerschlagung Österreich-Ungarns und der Vertreibung der Habsburger aus Österreich, wird Oskar von Englisch-Popparich in das neue österreichische Bundesheer übernommen und am 1. Juli 1920 zum Oberstleutnant befördert. Am 8. Juli 1921 avanciert er zum Oberst, konvertiert zum katholischen Glauben und wird schließlich am 26. Februar 1926 zum Generalmajor und wird Kommandant der Brigade Oberösterreich Nr. 4.

Der überzeugte österreichische Legitimist engagiert sich beim Reichsbund der Österreicher, wo er Oberösterreichischer Landesobmann wird, und beim Eisernen Ring. Er steht in enger Verbindung mit Otto von Habsburg-Lothringen. Zusätzlich ist er im oberösterreichischen Heimatschutz und in den Kameradschaftsverbänden aktiv. Am 30. April 1931 wird er zum Feldmarstchalleutnant befördert und tritt in den Ruhestand über. In seinen ehrenamtlichen Funktionen setzt sich der patriotische Österreicher vehement gegen den aufkommenden Nationalsozialismus und für ein freies und unabhängiges Österreich ein.

Am 12. März 1938 erlebt Oskar von Englisch-Popparich, wie sein Heimatland, für dessen Unabhängigkeit er sich vehement eingesetzt hat, von der deutschen Wehrmacht besetzt wird. Am 13. März 1938 wird er von der Gestapo verhaftet und bleibt bis 9. Februar 1939 in Haft. Danach lebt der bereits im Ruhestand befindliche Feldmarstchalleutnant mit seiner Ehefrau in Linz.

Im April bzw. Mai 1945 erlebt Oskar von Englisch-Popparich die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Altersbedingt bleibt er im Ruhestand.

Oskar von Englisch-Popparich verstirbt mit 74 Jahren in Gmunden und findet seine letzte Ruhestätte im Familiengrab in Bad Ischl.

Orte

Wohnort:

Badgasse 2 (Linz)

Quellen

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Landesarchiv Oberösterreich

Oberösterreichische Heimatblätter 2010. Heft 3/4

www.friedhofsfuehrer.at

Oskar von Englisch-Popparich

Soldat
* 9. Juni 1879
Lemberg
† 10. März 1954
Gmunden
Haft