Franziska Bednar (geb. Rezucha)

Franziska Rezucha wird als eheliches Kind von Franz und Margarethe Rezucha in Cermakowitz in Mähren [heute Čermákovice in Tschechien] geboren. Beide Eltern sind Schaffner. In Cermakowitz besucht sie acht Jahre die tschechische Volksschule und ist in der Folge in der Landwirtschaft tätig.

1906 heiratet sie Josef Karner und arbeitet im Haushalt. Die Ehe bleibt kinderlos und wird 1921 geschieden. 1922 heiratet sie den Wiener Polizeibeamten Johann Bednar, zieht nach Wien und betreibt zusätzlich ein Warenhaus in Waidhofen an der Thaya. Auch diese Ehe bleibt kinderlos. Als ihr zweiter Ehemann 1937 verstirbt, veräußert sie in der Folge das Warenhaus und zieht nach Mährisch Krumau [heute Moravský Krumlov in Tschechien].

Dort erlebt sie die Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich am 12. März 1938 und den Einmarsch in das sogenannte ‘Sudetenland’ am 1. Oktober 1938. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 beginnt Franziska Bednar die Radiosender London, Beromünster, Moskau, Laibach und den Österreichischen Freiheitssender, sogenannte 'Feindsender' zu hören und das Gehörte Freunden zu erzählen.

Sie wird der Gestapo verraten, am 3. Juli 1941 verhaftet und in das Landesgericht Wien eingeliefert. Dort wird sie am 13. März 1942 vom Sondergericht wegen Abhörens und Verbreitung ausländischer Rundfunknachrichten zu zwei Jahren Zuchthaus unter Anrechnung ihrer Untersuchungshaft verurteil. Sie bleibt bis 8. Februar 1943 im Zuchthaus Aichach in Haft. Während ihrer Haftzeit wird sie schwer misshandelt.

Nach ihrer Entlassung geht Fanziska Bednar zurück nach Cermakowitz [heute: Cermakovice in Tschechien]. Dort erlebt sie die Befreiung durch die Alliierten im Jahre 1945. 1948 übersiedelt sie nach Wien und tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.

Franziska Bednar lebt als Pensionistin in Wien und verstirbt dort mit 96 Jahren. Sie findet ihre letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Meidling.