Univ.-Prof. Dr. Ludwig Hörbst
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 1938 (2 Tage),
Entlassung 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Ludwig Hörbst entschließt sich, nach der Matura 1923 in Hall Medizin zu studieren und geht nach Innsbruck. Hier wird er 1923 bei der Studentenverbindung Raeto-Bavaria rezipiert. Im Studienjahr 1927/28 ist er auch Mitglied der Studentenkammer. Im WS 1929/30 beendet er sein Studium mit der Promotion und ist danach zunächst an der Pathologischen Anatomie der Universität tätig. Seit 1934 ist er Assistent bei der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik
Nach dem Anschluss teilt ihm Rektor Steinacker am 26.4.1938 mit:
„Zufolge Erlass des Österreichischen Unterrichtsministeriums vom 23. April 1938, Zl. 12.275-I/lc werden Sie mit sofortiger Wirksamkeit bis auf weiteres beurlaubt. Demnach haben Sie sich der lehramtlichen oder sonstigen in den Rahmen Ihrer bisherigen Obliegenheiten bzw. Beauftragung fallenden Tätigkeit zu enthalten.“
Die vorläufige Aussetzung des Habilitationsverfahrens begründet der Dekan der Fakultät nach dem Krieg am 28.8.1945 wie folgt:
„Das Verfahren ist damals aufgenommen worden und bis zur Probevorlesung gediehen. Infolge des Umbruchs im März 1938 kam es aus politischen Gründen nicht mehr zum Abschluss.“
Einem Aktenvermerk der Universität Innsbruck vom 14.9.1945 ist die Begründung zu entnehmen:
„Im März 1938 zwei Tage Schutzhaft. Suspendierung vom klinischen Dienst. Einstellung des Habilitationsverfahrens. Verbot der Niederlassung als Facharzt in Tirol.“ Ludwig Hörbst wird nach der Beurlaubung zur Wehrmacht als Truppenarzt eingezogen. Am 15.9.1944 wird er dort aus politischen Gründen entlassen. Er geht daraufhin als Hilfskassenarzt nach Schweidnitz in Niederschlesien.
Nach dem Krieg wird Ludwig Hörbst am 30.10.1945 zum neuen Vorstand der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik berufen. 1953–1955 wird er zum Dekan der Medizinischen Fakultät und 1964/65 zum Rektor der Universität Innsbruck gewählt
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 340.; Photo: OVfStg