Dr. Franz Sigmund Eidlitz
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 26.04.1938 - 23.09.1938,
KZ Buchenwald 23.09.1938 - 10.12.1938,
Haft 10.12.1938 - 05.10.1939,
Haft 16.01.1941 - 16.04.1941,
KZ Dachau 16.04.1941 - 19.05.1941,
Ermordet am 19.05.1941
KZ-Nummer:
Lebenslauf
Franz Sigmund Eidlitz kommt in Wien als Sohn des jüdischen Ehepaars, des Kaufmanns Rudolf Eidlitz und Olga, geborene Bauer, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das Elisabethgymnasium [heute: Rainergymnasium] im 5. Wiener Gemeindebezirk, wo er 1907 maturiert. 1908 konvertiert er zum katholischen Glauben und inskribiert Jus an der Universität Wien. Nach seiner Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften heiratet er 1914 Elisabeth Henhapl und wird in der Folge Vater eines Sohnes und einer Tochter. Er meldet sich Einjährig Freiwillig zum k.u.k. Militär und wird in den I. Weltkrieg zum k.u.k. Infanterieregiment Nr. 27 'Albert I. König der Belgier' eingezogen. Er rüstet 1918 als Leutnant ab.
Danach fängt er beim Niederösterreichischen Gewerbeverein an zu arbeiten und avanciert zum Generalsekretär des Niederösterreichischen Gewerbevereins, sowie zum Generalsekretär verschiedener, dem Niederösterreichischen Gewerbeverein angeschlossener Verbände. Er tritt dem Wiener Heimatschutz und der Vaterländischen Front bei. Als Offizier des Wiener Heimatschutzes ist er 1934 aktiv an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Juliputsches, bei dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuss ermordet wird, beteiligt.
Mein Gatte hat sich in der Zeit des Kampfes gegen die Durchdringung seines Vaterlandes durch den reichsdeutschen Nationalsozialismus voll zu seiner Heimat bekannt und bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit und insbesondere auch aus Anlass des Naziputsches im Juli 1934 aktiv an dem Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit Österreichs teilgenommen.
Bis zur Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich engagiert sich Franz Eidlitz vehement gegen den Nationalsozialismus und für ein freies Österreich. Am 12. März 1938 muss er erleben, wie sein Heimatland mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Franz Eidlitz als 'Volljude’ gilt. Er wird noch am Tag des Einmarsches entlassen.
Am 26. April 1938 wird Franz Eidlitz von der Gestapo verhaftet und am 23. September 1938 in das KZ Buchenwald deportiert. Von dort wird er am 10. Dezember 1938 in die Gestapohaft nach Wien überstellt und am 5. Oktober 1939 entlassen. Danach ist er arbeitslos.
Am 16. Jänner 1941 wird Franz Eidlitz abermals verhaftet und am 16. April 1941 in das KZ Dachau deportiert. Dort wird er am 19. Mai 1941 ermordet. Als Todesursache wird 'Lungenentzündung' angegeben.
Seine Ehefrau Elisabeth erlebt die Befreiung Österreichs und tritt später der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
Orte
Wohnort:
Verfolgung:
Sterbeort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
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