Dr. Paul Schmittner

Paul Schmittner

Personalia

Geboren:

18. Jänner 1881, Bozen

Gestorben:

17. Juli 1968, Wien

Beruf:

General der Gendarmerie

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 20.04.1940,
Entlassung 1940, Flucht 1944,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)

KZ-Nummer:

13820, 927

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Rudolfina Wien

Lebenslauf

Paul Schmittner tritt nach der Matura in den Gendarmeriedienst 1924–1926 absolviert er die Offiziersakademie. Nebenberuflich studiert er in dieser Zeit Jus an der Universität in Wien, wo er auch zum Dr. iur. promoviert. 1930 wird er bei der Studentenverbindung Rudolfina aktiv. Später ist er bei der Gendarmerie in Krems/Donau tätig, wo auch die illegale Landesleitung der NSDAP ihren Sitz hat.

Paul Schmittner wird sofort nach dem Anschluss als Gendarmeriemajor und Abteilungskommandant in Krems/Donau festgenommen und inhaftiert. Er gehört zu den Häftlingen, die mit dem sog. Prominententransport am 1.4.1938 [Gestapo-Liste: 131] ins KZ Dachau überstellt werden. Von dort wird er am 27.9.1939 ins KZ Flossenbürg verlegt, am 2.3.1940 erfolgt die Rückverlegung ins KZ Dachau, aus dem er am 20.4.1940 wieder freigelassen wird. Er wird von seinem Posten enthoben und mit 50 Prozent des Ruhegenusses in den Ruhestand entlassen.

Weil er eine neuerliche Verhaftung befürchtet, flüchtet er nach dem Attentat vom 20.7.1944 auf Adolf Hitler zu Verwandten nach Tirol. Ab November 1944 hat er dort Kontakt zu Widerstandsgruppen und baut eine Organisation auf. Am 3.5.1945 wird die NSDAP in Ginzling aufgelöst und alle Unterlagen sowie Waffen werden beschlagnahmt. Außerdem sind bereits „Heimkehrer“ zu versorgen, durchziehende Wehrmachts- und SS-Soldaten werden entwaffnet. Eine Truppe von 38 Mann wird aufgestellt, um das Eindringen bewaffneter Einheiten in das Zillertal zu verhindern. Schon am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation, werden ein Bürgermeister und ein provisorischer Gemeinderat bestellt.

Paul Schmittner macht wieder bei der Gendarmerie Dienst und wird 1945 zum Landesgendarmeriekommandanten vom Burgenland ernannt.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 303.

Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 23.10.2022.

Paul Schmittner

General der Gendarmerie
* 18. Jän. 1881
Bozen
† 17. Juli 1968
Wien
Entlassung, Haft, Widerstandskämpfer (unentdeckt), KZ Dachau, KZ Flossenbürg