Johann Baumgartner

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 07.04.1938 - 10.06.1938,
Haft 09.02.1940 - 09.05.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Johann Baumgartner kommt in Wien als ehelicher Sohn des Bahnbediensteten Ignaz Baumgartner und Agnes, geborene Ötvös, zur Welt. Nach der Pflichtschule macht der die Lehre zum Automechaniker, die er 1923 abschließt. Danach arbeitet er als Mechanikergehilfe bei unterschiedlichen Dienstgebern bevor er zwischen 1925 und 1926 seinen Militärdienst beim Infanterieregiment 3 ableistet. Danach ist er für drei Jahre Geschäftsführer einer Firma.
1929 tritt Johann Baumgartner der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) [heute: SPÖ] und dem Schutzbund bei. 1931 heiratet er, die Ehe geht jedoch in Brüche. Im gleichen Jahr tritt er aus der SDAP aus und den Kommunistischen Partei bei, bleibt aber Mitglied des Schutzbundes. Bei den sozialistischen Februaraufständen des Jahres 1934 beteiligt er sich als MG-Schütze im Gemeindebau in der Quellenstraße. Danach tritt er dem Autonomen Schutzbund bei und wird dort Bataillonsführer und Kreisleiter. Am 9. Jänner 1936 wird er aufgrund seiner illegalen Betätigung für die KPÖ verhaftet und bleibt bis 24. Juli 1936 in Haft, das Verfahren wegen Hochverrats eingestellt wird.
Im Rahmen einer illegalen Versammlung von Schutzbundmitgliedern am 9. Mai 1937 wird er abermals verhaftet und bleibt bis 18. Dezember 1937 in Haft.
Am 12. März 1938 muss er den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs erleben. Am 7. April 1938 wird Johann Baumgartner wegen des Verdachtes der Teilnahme an einer kommunistischen Demonstration von der Gestapo verhaftet und bleibt bis 10. Juli 1939 in Haft. Am 1. Jänner 1940 wird er zum Fliegerhorst Schwechat eingezogen.
Gemeinsam mit dem Kommunisten Franz Maly stellt Johann Baumgartner in Malys' Schrebergartenhütte ein Verfielfältigungsgerät für Flugzettel auf und produziert dort anti-nationalsozialistische kommunistische Flugzettel. Zusätzlich besorgt er für den Kommunisten Johann Romanyszyn eine Schreibmaschine damit dieser weitere Flugzettel produzieren kann.
Die kommunistische Widerstandsgruppe fliegt jedoch auf und Johann Baumgartner wird am 9. Februar 1940 von der Gestapo verhaftet. In einem Verfahren vor dem Oberlandesgericht Wien am 4. November 1941 wird er zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Er verbüßt seine Haft in der Haftanstalt Siegburg und erlebt dort die Befreiung Österreichs. Am 9. Mai 1945 wird Johann Baumgartner von den amerikanischen Befreiern aus der Haft entlassen.
In der wiedererrichteten Republik Österreich ist Johann Baumgartner zuerst arbeitslos, bevor er wieder als Automechaniker Arbeit findet. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
1959 heiratet er Maria Köck. Also Automechaniker geht er in Pension und verstirbt mit 76 Jahren in Wien.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
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