Hofrat DI Franz Strobl

Franz Strobl

Personalia

Geboren:

10. März 1897, Donnerskirchen

Gestorben:

25. Juli 1980, Eisenstadt

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 10.11.1938,
KZ Buchenwald 10.11.1938 - 16.12.1938,
Haft 1944 (kurze Zeit)

KZ-Nummer:

551

Mitgliedschaften

K.a.V. Austro-Peisonia Wien

Lebenslauf

Nach der Matura 1915 am Benediktiner-Gymnasium in Raab [Györ] wird Franz Strobl zum Militär eingezogen und leistet 1915–1919 seinen Wehrdienst. Nach dem Krieg studiert er Forstwesen an der Berg- und Forsthochschule Schemnitz [Selmecbanya], was er mit der Graduierung zum Dipl.-Ing. abschließt. 1927 wird er in den burgenländischen Landesdienst aufgenommen.

Er betätigt sich auch politisch: 1927–1934 als Gemeinderat in Eisenstadt und 1934–1938 als Mitglied der Burgenländischen Landesregierung. Ferner engagiert er sich bei dem burgenländischen Heimatschutz, deren Bezirksführer er 1930 für Eisenstadt ist, 1933 übernimmt er die Aufgabe des provisorischen Landesleiters der VF und wird Bezirksführer von Eisenstadt.

Nach dem Anschluss wird er am 12.3.1938 verhaftet und in das Bezirksgericht Eisenstadt eingeliefert. Hier über berichtet Franz Strobl u. a.:

„Aus den Kanzleiräumen wurden wir dann in das Ausschusszimmer des Landtages übersiedelt, wo wir von bewaffneten SA-Männern bewacht wurden. Die ganze Nacht wurden viele Beamte und Funktionäre der Vaterländischen Front schon als Häftlinge von bewaffneten SA-Leuten eingeliefert. … Wir Häftlinge im Bezirksgericht wurden von deutschen Gestapo-Leuten verhört. Diese Verhöre dienten nicht dem Zweck, uns wegen irgendetwas anzuklagen, sondern vielmehr belastende Geständnisse und womöglich auch Aussagen über Handlungen anderer zu erpressen. Bezeichnend für die Einvernahme war, dass am Schreibtisch des Gestapo-Beamten nicht nur ein Ochsenziemer, sondern auch Pistole und Gummiknüppel, in anderen Fällen Hundepeitschen, bereitlagen. Natürlich scheute man sich auch nicht, mit Faustschlägen den Erfolg der Vernehmungen zu sichern.“

Von Eisenstadt wird er später über Wien mit einem der ersten Transporte in das KZ Buchenwald überstellt, wo er mehrere Monate inhaftiert bleibt. Er wird dann mit stark reduzierten Bezügen zwangspensioniert. Nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler am 20.7.1944 wird er neuerlich verhaftet.

Nach dem Krieg ist er 1945–1962 Abgeordneter zum Nationalrat.

Orte

Verfolgung:

KZ Buchenwald (Weimar, Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 349.; Photo: ÖVfStg

Franz Strobl

Beamter
* 10. März 1897
Donnerskirchen
† 25. Juli 1980
Eisenstadt
Haft, KZ Buchenwald