Dr. Raoul Othmar Auernheimer
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 21.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 25.08.1938
KZ-Nummer:
Lebenslauf
Raoul Othmar Auernheimer wird als Sohn des jüdischen Kaufmanns Johann Wilhelm Auernheimer und seiner ebenfalls jüdischen Ehefrau Charlotte, geborene Büchler, genannt Jenny, in Wien geboren. Jenny Auernheimer ist die Cousine des jüdischen Schriftstellers und Politikers Theodor Herzl. Raoul Auernheimer verbringt seine Kindheit in Linz, wo er die Volksschule besucht. Danach zieht er nach Wien, wo er das Bundesrealgymnasium in Döbling besucht. 1894 maturiert er dort, inskribiert Rechtswissenschaften an der Universität Wien und absolviert seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. Raoul Auernheimer promoviert 1900 und beginnt als Gerichtsreferendar zu arbeiten. 1906 heiratet er Irene Beate Leopoldin Gutmann aus Budapest und wird Vater einer Tochter.
Neben seiner Arbeit als Gerichtsreferendar ist Raoul Auernheimer schriftstellerisch tätig und verfasst unzählige Novellen, Theaterstücke oder Erzählungen. Darüber hinaus ist er als Theaterkritiker und Feuilletonist bei der Neuen Freien Presse, bei der das Burgtheaterreferat leitet und anderen Zeitschriften tätig.
Außerdem ist er ab 1920 bis zu seinem Tod regelmäßiger Mitarbeiter der National-Zeitung. Organ für Handel und Industrie, Anzeigeblatt der Stadt Basel. 1922 ist Raoul Auernheimer Proponent des 1923 gegründeten Wiener PEN-Clubs und 1923 bis 1927 dessen erster Präsident, danach Vizepräsident und 1933 bis 1935 interimistischer Leiter. Zudem ist er Mitglied des Journalisten- und Schriftstellervereins Concordia.
Am 12. März 1938, dem Tag er Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich, ist Raoul Auernheimer gerade in der Schweiz. Nach seiner Rückkehr wird er am 21. März 1938 von der Gestapo verhaftet und mit dem sogenannten Prominententransport am 2. April 1938 in das KZ Dachau verschleppt. Nachdem sich der Schriftsteller Emil Ludwig an den Generalkonsul der USA, Raymund Geist wendet, interveniert letzterer zugunsten von Raoul Auernheimer. Aufgrund dieser Fürsprache wird er am 25. August 1938 aus dem KZ Dachau entlassen.
Im November 1938 gelingt Raoul Auernheimer und seiner Familie schließlich über Italien, die Schweiz, Frankreich und wider Italien die Emigration nach New York in den USA. 1941 zieht er nach Kalifornien und erhält 1944 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist Raoul Auernheimer in der österreichischen Exilbewegung aktiv, engagiert sich als Mitglied des Free Austrian PEN und arbeitet an der Kulturellen Schriftenreihe des Free Austrian Movement mit.
In den Vereinigten Staaten von Amerika erlebt er die Befreiung Österreichs durch die Alliierten. Kurz darauf, im Jahre 1948 verstirbt er in Oakland, Kalifornien.
Orte
Wohnort:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Raoul_Auernheimer
Universität Graz unter agso.uni-graz.at/archive/marienthal/biografien/auernheimer_raoul.htm