Dr. Edwin Grabherr

Personalia

Geboren:

4. April 1901, Hörbranz

Gestorben:

2. Dezember 1980, Wien

Beruf:

Psychiater

Verfolgung:

Haft 25.03.1938 - 28.03.1938, Haft 01.07.1938 - 05.07.1938, KZ Dachau 05.07.1938 - 13.03.1939

Mitgliedschaften

K.Ö.H.V. Leopoldina Innsbruck, K.a.V. Norica Wien, K.Ö.St.V. Babenberg Graz, K.M.V. Kustersberg Bregenz

Lebenslauf

Edwin Grabherr maturiert 1921 in Bregenz und studiert anschließend an den Universitäten Graz, Wien und Innsbruck Medizin. 1921 wird er bei Mittelschulverbindung Rabenberg Graz aufgenommen. 1927 wird er zum Dr. med. promoviert und arbeitet ab Juli in der NÖ Landes-Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling, zuletzt als Vorstand der Frauenabteilung. Am 1. August 1937 wird er Primar und Direktor der Wiener Heil- und Pflegeanstalt in Ybbs (NÖ). In Ybbs ist er seit Dezember 1937 auch der Leiter der VF.

Nach der Okkupation Österreichs wird er als Primar und Direktor zunächst beurlaubt und am 25. März 1938 durch die NSDAP-Ortsgruppe in Ybbs für dreieinhalb Tage in Haft genommen und anschließend für drei Wochen in Hausarrest. Am 1. Juli 1938 wird er neuerlich verhaftet und am 5. September 1938 id das KZ Dachau deportiert. Toni Grabherr, ein jüngerer Bruder und Ortsgruppenleiter der NSDAP in Hörbranz, interveniert zunächst erfolglos für ihn bei Heinrich Himmler und Adolf Hitler. Im Rahmen der Amnestie zum 13. März 1939 wird Edwin Grabherr aus dem KZ Dachau entlassen. Sein Bruder Toni veranlasst daraufhin einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP, dem stattgegeben wird (Aufnahme: 1. April 1940, Mitgl. Nr. 7582797). Dagegen beantragt der Kreisleiter des Wohnortes (Wien XVI) ein Parteigerichtsverfahren gegen Edwin Grabherr. Mit Urteil des Kreisgerichtes Wien VIII vom 14. September 1944 wird sodann die Entlassung von Edwin Grabherr aus der NSDAP beantragt. Die Streichung erfolgt am 7. November 1944.

Nachdem Edwin Grabherr nach seiner Haftentlassung für wehrunwürdig erklärt worden ist, führt er die ärztliche Praxis eines eingerückten Arztes in Wien XXI weiter. Nach dem Krieg eröffnet er eine Privatpraxis als Psychiater in Wien XVI.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 98.

Edwin Grabherr

Psychiater
* 4. Apr. 1901
Hörbranz
† 2. Dez. 1980
Wien
Haft, KZ Dachau