Hofrat Dr. Margarethe Halledauer

Margarethe Halledauer

Personalia

Geboren:

8. Juni 1898, Wien

Gestorben:

8. Juli 1969, Wien

Beruf:

Lehrerin

Verfolgung:

Suspendierung und Gehaltskürzung am 11. April 1938,
Zwangsversetzung am 1. Oktober 1938

Mitgliedschaften

Vereinigung katholisch-deutscher Hochschülerinnen Wien

Lebenslauf

Margarethe Halledauer wird 1898 als Tochter des ÖBB-Inspektors Richard Halledauer in Wien geboren. 1919 maturiert sie am Mädchen-Reform-Realgymnasium in Wien IV und inskribiert ab dem Wintersemester 1919/20 Mathematik und Physik an der Universität Wien. In dieser Zeit tritt sie der Studentenverbindung Vereinigung katholisch-deutscher Hochschülerinnen Wiens bei.

1924 promoviert sie zum Dr. phil. Der Titel ihrer Arbeit ist „Über eine neue Methode kleiner Emanationsmengen“ und handelt über Forschungen, die sie am Wiener Institut für Radiumforschung durchgeführt hat. 1926 absolviert sie die Lehramtsprüfung in Mathematik und Physik und nimmt danach unterschiedliche Lehramtsstellen in den Schulen des Wiener Frauen-Erwerbs-Vereins an. Schließlich wird sie am 1. September 1937 zur Direktorin der Mädchenschule Baden, Frauengasse 3-5, bestellt.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wird Margarethe Halledauer am 11. April 1938 als Direktorin mit 2/3 der Bezüge vom Dienst suspendiert. Zusätzlich wird ein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet, welches die Suspendierung und die Gehaltskürzung bestätigten.

Angesichts ihrer innigen Vergangenheit mit dem überwundenen System und ihres Verhaltens zur NSDAP erscheint ihre weitere Belassung im Dienste ohne wesentliche Gefährdung der dienstlichen Interessen für unmöglich, weshalb die vorläufige Suspendierung vom Dienste gem. § 184 der Lehrerdienstpragmatik (BGBl. 319 ex 1917) verfügt wird. […] da eine Weiterverwendung auf einem verantwortungsvollen führenden Posten in der Schulaufsicht mit Rücksicht auf ihre in der Lehrerschaft bekannte bisherige politische Einstellung nicht tunlich ist.

Aus dem Personalakt zu Margarethe Halledauer

In der Folge wird Margarethe Halledauer zwar wieder in den Dienst aufgenommen und mit 1. Oktober 1938 nach St. Pölten zwangsversetzt. Es sind viele kleine Schikanen dokumentiert.

Nach dem Krieg wird sie rehabilitiert und mit September 1945 zur Direktorin am Bundesrealgymnasium für Mädchen und Frauenoberschule IV, Wiedner Gürtel bestellt. Sie verstirbt im Jahre 1969.

Orte

Wohnort:

Quellen

Staatsarchiv, http://biografia.sabiado.at/halledauer-margarete/; Photo: WStLA

Margarethe Halledauer

Lehrerin
* 8. Juni 1898
Wien
† 8. Juli 1969
Wien
Versetzung, Suspendierung