Karl Maria Wirtl

Personalia

Geboren:

27. Oktober 1889, Wien

Gestorben:

8. August 1968, Oberpullendorf

Beruf:

Maschinenschlosser

Verfolgung:

Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.04.1939

KZ-Nummer:

13801

Mitgliedschaften

Sozialdemokratische Partei Österreichs, Kommunistische Partei Österreichs, 

Lebenslauf

Karl Maria Wirtl kommt in Wien als ehelicher Sohn des Fabriksarbeiters Franz Wirtl und Maria, geborene Leitner, zur Welt. Nach der Schulbildung macht er die Ausbildung zum Maschinenschlosser. 1913 tritt er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) [heute: SPÖ] bei und ist für diese nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung der Habsburger, als Arbeiterrat in Wien-Favoriten tätig.

1920 tritt er aus der katholischen Kirche aus. 1921 tritt er aus der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) aus und er Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei, wobei er aus dieser 1926 wieder austritt und bis 1933 parteilos ist. In diesem Jahr tritt er wieder für ein Jahr in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) ein, spaltet sich aber bereits im Februar 1934, mit der aus der "Linken" der SDAP hervorgegangenen 'Roten Front' von dieser ab, und tritt abermals der KPÖ bei.

Als Mitglied des Zentralkomitees der Roten Front ist er Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Er ist zuständig für den Aufbau der illegalen Freien Gewerkschaften. Im Frühjahr 1934 baut er die Metallarbeitergewerkschaft auf und wird Obmann dieser. Nach der Fusion mit den Floridsdorfer Metallgewerkschaftern im Herbst 1934 und den Bergarbeitern 1935 gehört er dem Siebener-Ausschuss der neuen illegalen Großgewerkschaft an und ist Bezirksobmann für den 13., 14. und 15. Wiener Gemeindebezirk. Ab 1936 ist er Mitglied der Landesleitung Wien, der Gewerkschaft.

Am 12. März 1938 erlebt Karl Wirtl, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Noch am Tag der Besetzung Österreichs, wird er von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Am 27. April 1939 wird er dort entlassen.

Karl Wirtl kehrt nach Wien zurück und arbeitet danach bei der Landmaschinen-Firma Hofherr & Schrantz. Am 26. Juni 1944 wird er in Ausübung des Luftschutzdienstes durch eine Bombenexplosion schwer verwundet. Er verliert ein Bein, das zweite wird schwer verletzt.

Der Schwerinvalide Karl Wirtl erlebt in Wien im April bzw. Mai 1945 die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Aufgrund seiner Invalidität bleibt er Invaliditätspension.

Er verstirbt mit 78 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien Grinzing.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Claudia Kuretsidis-Haider: dachauereif. In: Alfred Klahr Gesellschaft - Mitteilungen. 26. Jg. Nr. 2. Juni 2019

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Karl Wirtl

Maschinenschlosser
* 27. Oktober 1889
Wien
† 8. August 1968
Oberpullendorf
Haft, KZ Dachau