Stephan Franz Weindl
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 14.03.1939,
Strafkompanie Sommer 1942 - Sommer 1944
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Stephan Franz Weindl kommt in Wien als unehelicher Sohn der Handarbeiterin Anna Weindl zur Welt. Ein Vater ist nicht verzeichnet. Nach der Schulbildung wird er Hilfsarbeiter in unterschiedlichen Firmen. 1926 tritt er aus der katholischen Kirche aus.
In den 1930ern schließt sich Stephan Weindl der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) [heute: SPÖ] und dem Republikanischen Schutzbund an. Im Juli und August 1934 ist er an der Herstellung der illegalen Flugschriften 'O C Nachrichten' und 'Der Rote Instruktor' beteiligt. Dafür wird er vom 23. August 1934 bis 20. Mai 1935 eingesperrt. Aus der Haft entlassen schließt er sich der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an und wird wegen illegaler kommunistischen Betätigung vom 29. Oktober 1936 bis 10. Oktober 1937 im Anhaltelager Wöllersdorf und von 10. Oktober 1937 bis 19. Februar 1938 in einem Gefängnis in Wien festgehalten. Er kommt aufgrund einer Amnestie frei.
Kurze Zeit nach seiner Enthaftung muss Stephan Weindl erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Noch am Tag der Besetzung seines Heimatlandes wird er von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Er wird am 14. März 1939 aus dem Konzentrationslager entlassen und kehrt nach Wien zurück.
In Wien arbeitet er wieder als Hilfsarbeiter, bis er am 13. August 1941 zur Wehrmacht einberufen wird. Zwischen Sommer 1942 und Sommer 1944 ist er einer Strafkompanie zugeteilt. Danach ist er wieder Wehrmachtssoldat.
Nach der Befreiung Österreichs und der Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945 arbeitet Stephan Weindl als Fliesenlegergehilfe und geht schließlich in Pension. Er verstirbt mit 78 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Baumgarten.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
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