Ruth Rogers-Altmann (geb. Karplus)

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Emigration Mai 1938
Ehrungen:
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
Lebenslauf
Ruth Karplus kommt in Wien als Tochter des Architekten Arnold Karplus und Elsa, geborene Zemanek, zur Welt. Sie ist das jüngste von vier Kindern der bürgerlichen jüdischen Familie. Nach der Volksschule besucht sie das Mädchenrealgymnasium Albertgasse, im 8. Wiener Gemeindebezirk und im Anschluss die Kunstgewerbeschule bei Albert Paris Gütersloh sowie Eduard Wimmer-Wisgrill.
Die gesamte Familie fährt begeistert Ski. 1929 wird Ruth Karplus offiziell Mitglied im Alpen-Skiverein, 1934 Lehranwärterin. Außerdem nimmt sie Tanzunterricht bei Gertrud Bodenwieser, einer der bekanntesten Vertreterinnen des österreichischen Ausdruckstanzes. Auftritte lassen sich etwa in der Urania ('Neuzeitliche Melodiker Oesterreichs', März 1930) und bei der Artistenprüfung im Straußtheater (Mai 1930) nachweisen.
1935 arbeitetet Ruth Karplus an den Dekorationen der 'Gschnasredoute' im Künstlerhaus mit. Nebenbei gibt sie der Tochter des Textilindustriellen Max Delfiner Zeichenunterricht. Von ihrem Talent beeindruckt stellt dieser Ruth Karplus als Dekorateurin und Designerin in dem von ihm geleiteten Warenhaus Herzmansky an.
Am 12. März 1938 muss Ruth Karplus den Untergang des freien und unabhängigen Österreich erleben, als die deutsche Wehrmacht einmarschiert. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Ruth Karplus als 'Volljüdin’ gilt. Zum Zeitpunkt der Okkupation befindet sie sich gerade in Prag auf der Geburtstagsfeier ihrer Großmutter. Sie entschiedet sich nicht mehr in das nunmehr besetzte Österreich zurückzukehren, sondern emigriert in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie im Mai 1938 in New York ankommt.
Dort beginnt sie zunächst als Stylistin und Designerin zu arbeiten. Im September 1938 heiratet sie Martin Rogers, mit dem sie in der Folge drei Töchter hat. 1944 ist Ruth Rogers im Bloomingdale's Department Store beschäftigt und erlebt 1945 die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. 1951 gründet sie ihr eigenes Beratungsunternehmen für Bekleidungshersteller, die "Ruth Rogers Enterprise".
Nach der Scheidung von Martin Rogers heiratete sie 1964 Hans Carl Altmann, Sohn des ebenfalls emigrierten Wiener Textilindustriellen Bernhard Altmann und nimmt den Namen Rogers-Altmann an. Sie ist eine bekannte und erfolgreiche Designerin, zeichnet für viele Innovationen im Sportbekleidungssektor verantwortlich und lange Zeit Special Consultant für das Costume Institute des Metropolitan Museum of Art. Darüber hinaus unterrichtet sie unter anderem an den prestigeträchtigen amerikanischen Designhochschulen Parsons School of Design und Fashion Institute of Technology.
Auch als Malerin ist sie aktiv. Ruth Rogers-Altmann verstirbt mit 97 Jahren in New York.
Orte
Wohnort:
Quellen
Leo Baeck Institute New York/Berlin unter www.lbi.org
Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Rogers-Altmann
Wien.Geschichte.Wiki unter www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ruth_Rogers-Altmann
