Univ.-Prof. Dr. Leopold Arzt
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Polizeihaft 1938 (mehrere Wochen)
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach der Matura am Jesuitenkolleg in Kalksburg studiert Leopold Arzt ab 1902 Medizin an der Universität Wien und wird 1902 bei Norica aufgenommen. Nach seiner Promotion (1908) folgen ein Studienaufenthalt in Paris am Institut Pasteur und eine Tätigkeit an der Lehrkanzel ft.ir pathologische Histologie und Bakteriologie in Wien. Ab 1911 arbeitet er dann auf der Klinik für Dermatologie und Syphilidologie in Wien. Während des Ersten Weltkriegs ist er als Militärarzt tätig. Nach seiner Habilitation 1915 wird er 1919–1920 zum Supplierenden Leiter der Hautklinik in Innsbruck bestellt und im April 1926 zum o. Univ.-Prof. und Vorstand der Innsbrucker Hautklinik sowie im Juli 1926 zum Vorstand der Dermatologischen Klinik in Wien berufen. 1927–1930 und 1933–1934 wird er zum Dekan gewählt und 1936–1937 bekleidet er das Amt des Rektors. Er ist Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und später Mitglied des Bundeskulturrates sowie des Bundestages.
Nach dem Anschluss wird er wegen seiner engen Kontakte zu Widerstandsgruppen für mehrere Wochen im Polizeigefängnis in Wien 9 inhaftiert. Am 12.9.1938 folgt die Entlassung aus seiner beruflichen Position und am 28.3.1940 die rückwirkende Pensionierung mit reduziertem Ruhegenuss. Bis Kriegsende erhält er zudem das Verbot jeglicher wissenschaftlicher und öffentlicher Tätigkeit.
Nach dem Krieg kann er dann wieder seinen Arztberuf aus üben und ist bis zu seinem endgültigen Ruhestand 1954 als o. Universitätsprofessor, als Vorstand der 1. Hautklinik und als Senator der Universität Wien tätig.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 21.