Dr. Adolf Hörhager
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Gestapohaft 12.03.1938 - 30.05.1938, KZ Dachau 30.05.1938 - September 1939, KZ Mauthausen September 1939 - 01.02.1940, Ermordet am 01.02.1940
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Der Zillertaler Adolf Hörhager besucht das Vinzentinum in Brixen. Nach der Matura geht er 1904 zum Studium der Rechte nach Innsbruck und wird 1904 Mitglied der Studentenverbindung Austria Innsbruck. 1910 promoviert er zum Doktor der Rechte. Während des Studiums leistet er sein Einjährig-Freiwilligenjahr und wird Reserveoffizier. Er arbeitet anschließend in verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien in Innsbruck als Konzipient. Da er aber auf Grund seiner Weltanschauung ein Duell ablehnt, wird ihm im Ersten Weltkrieg die Offizierscharge aberkannt.
Nach Kriegsende eröffnet er am 1.3.1919 in Innsbruck eine Rechtsanwaltskanzlei und ist hier vor allem als Wirtschaftsberater tätig. Er betätigt sich auch politisch und ist 1918 ein Jahr im so genannten Tiroler Nationalrat tätig. Er leitet durch mehrere Jahre die Tiroler Akademikervereinigung und wird 1936 Leiter der VF für den Bezirk Innsbruck-Stadt.
In der Nacht vom 11. auf den 12.3.1938 wird Adolf Hörhager von der Gestapo verhaftet, am 30.5.1938 in das KZ Dachau gebracht und im September 1939 ins KZ Mauthausen überstellt. Hier wird er dem Arbeitskommando im Steinbruch zugeteilt. Durch die Entbehrungen und die Strapazen im Steinbruch ist er nicht mehr zum Ausrücken zur Arbeit fähig und erkrankt im Winter 1939/40. Er wird daraufhin in den Block 20 des Seuchenreviers eingewiesen, wo Karl Maria Stepan, ehemaliger Landeshauptmann der Steiermark als Hilfssanitäter tätig ist. Er versorgt ihn auf einem Strohlager und berichtet von seinem letzten Wunsch:
Grüß mir meine Familie und vor allem meine gute Frau! Ich sage ihr für alles Vergelt’s Gott und werde sie nicht vergessen bis zum großen Wiedersehen. Und dann grüß mir die Freunde alle, auch die von der Austria, und sag ihnen, dass ich gestorben bin als treuer Christ und als ein guter Österreicher!
Am nächsten Morgen, 1.2.1940, ist Adolf Hörhager verstorben. Laut Eintrag im Totenbuch des KZ Mauthausen an „Grippe, Herz- und Kreislaufschwäche“.
Orte
Verfolgung:
Wohnort:
Ehrung:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 133.; Photo: OVfStg