Franz Josef Fischer

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 17.10.1944 - 14.11.1944,
KZ Dachau 14.11.1944 - 29.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Josef Fischer kommt in Wien als ehelicher Sohn des Wagenlakierers Franz Fischer und Josefa, geborene Hradec, zur Welt. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts erhalten. Nach der Schulbildung wird er Buchhalter. 1915 wird er in den I. Weltkrieg in das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 81 'Freiherr von Waldstätten' eingezogen, von dem er 1918 heimkehrt. Danach ist er wieder als Buchhalter tätig.
Franz Fischer heiratet die jüdische Margarete Cäcilie Steinitz und hat in der Folge einen Sohn und eine Tochter mit ihr. Am 12. März 1938 muss er erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Margarete Fischer als 'Geltungsjüdin' gilt. Aufgrund seiner Ehe wird Franz Fischer nicht zur Wehrmacht eingezogen.
Der Gegner des Nationalsozialismus schließt sich später der, ab 1943 immer stärker werdenden und auch außerhalb des Werkes Moosbierbaum agierenden, Widerstandsgruppe Österreichische Freiheitsfront/Gruppe Moosbierbaum an. Ab dem Spätherbst 1944 gelingt es der Gestapo den V-Mann Walter Ehart unter dem Decknamen ‚Paul Wiesmayer‘ als Spitzel in die Widerstandsgruppe einzuschleusen. Noch vor der großen Verhaftungswelle der Gestapo im Jänner 1945 wird Franz Fischer bereits am 17. Oktober 1944 verhaftet und am 14. November 1944 in das KZ Dachau deportiert. Ihm soll nach dem 'Endsieg' der Prozess gemacht werden. Am 29. April 1945 wird er dort von der US-Army befreit.
Franz Fischer kehrt nach der Befreiung Österreichs und der Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945 zurück nach Wien und tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Er arbeitet wieder als Buchhalter.
Als Angestellter geht Franz Fischer in Pension und verstirbt in Wien mit 72 Jahren.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
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