Michael Gamper
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Flucht vor den Nationalsozialisten 1943
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Michael Gamper wird als Sohn eines Schmieds geboren und absolviert das Benediktinergymnasium in Meran. Nach der Matura im Jahr 1904 beginnt er mit dem Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Studentenverbindung Tirolia beitritt.
Michael Gamper Geburts- bzw. elterlicher Wohnort liegt zwischen Bozen und Meran. Dieses Gebiet gehörte damals zum Bistum Trient, daher tritt er 1907 in dessen Priesterseminar ein und wird 1908 zum Priester geweiht. 1914 wird er Kanonikus des Kollegiatkapitels der Propsteipfarrkirche zu Bozen. Mit dem Titel „Kanonikus“ wird er in Südtirol allgemein bekannt.
Nach der Loslösung Südtirols von Österreich im Jahr 1919 beginnt Michael Gamper journalistisches und politisches Wirken. Zuerst wird ihm die Redaktion des „Volksboten“ übertragen. 1921 übernimmt er die Südtiroler Leitung der Verlagsanstalt Tyrolia, die 1936 in Athesia unbenannt wird.
Mit der Machtübernahme der Faschisten werden alle deutschen Zeitungen verboten. 1926 gelingt es aber mit Unterstützung des Heiligen Stuhles, dass – zuerst dreimal wöchentlich – die „Dolomiten“ erscheinen können und der Religionsunterricht in Deutsch abgehalten werden kann. Die Erhaltung der deutschsprachigen Presse in Südtirol zu dieser Zeit ist wesentlich Michael Gampers Verdienst.
Ebenso ist Michael Gamper einer der Organisatoren des deutschsprachigen Schulunterrichtes (sog. „Katakombenschulen“) und drängt auf eine Zusammenarbeit der deutschen Parteien in einem „Deutschen Verband“. In diesen Jahren arbeitete er u. a. auch mit Eduard Reut-Nicolussi zusammen.
Michael Gamper ist ein entschiedener Gegner des Faschismus und vor allem des Nationalsozialismus. Im Jahr 1940 erscheint von ihm der Artikel „Ein schrecklicher Verdacht“, wo er den Mord an Behinderten durch die Nazis anprangert.
Als die Italiener im September 1943 aus dem Bündnis mit Adolf Hitler ausschieden, besetzten die Deutschen Südtirol. Michael Gamper muss daraufhin in Florenz untertauchen.
Nach dem Krieg baut er wieder den Verlag Athesia auf und wird deren Präsident. Bereits 1945 erscheint wieder die Tageszeitung „Dolomiten“, die Wochenzeitung „Volksbote“ und die Monatsschrift „Der Schlern“. In seinen Beiträgen in diesen Zeitungen tritt er für die Autonomie Südtirols ein.
Quellen
Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 06.09.2022.